Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 8

rein. Manchmal passiert dann sogar etwas Unvorhersehbares: Ich haben es letztens zum Beispiel geschafft, eine besonders ängstliche Patientin zu beruhigen. Sie wollte dabei meine Hand gar nicht mehr loslassen. Diese Verbindung hat mich richtig gerührt. Gibt oder gab es Reaktionen auf Ihre Berufswahl aus dem Umfeld? Die Patienten sind schon oft etwas überrascht, wenn sie mich treffen. Ich werde auch gerne mal für einen Zahnarzt gehalten. Sobald es eine ruhige Minute im Behandlungszimmer gibt, kommen die ersten Fragen zu mir und meinem Job und gelegentlich sogar direkter Zuspruch seitens der Patienten. Privat habe ich am Anfang oft fragende Blicke wahrgenommen, dazu Kommentare wie „Ich könnte das nicht“ oder „Wie kommt man(n) denn dazu?“. Mich stört das nicht. Ich finde meinen Job aufregend. Aber ich habe Freunde, bei denen vermute ich, dass sie Angst haben, in diesem Beruf als Weichlinge und als nicht männlich genug zu gelten. Das hat in dem jungen Alter sicher auch Einfluss auf die Berufswahl. Was sind Ihre Pläne für die Zukunft? Gerade bin ich sehr zufrieden. Die berufliche Zukunft als ZFA ist ja so vielfältig, da kann jeder seine Stärken richtig ausleben. Ich habe viele Fortbildungen mitgenommen, um meine Stärken – ich kann zum Beispiel gut koordinieren, muss aber noch systematischer werden – und meine Schwächen – nicht immer meiner Führungsrolle gerecht zu werden – zu erkennen. Das hat mir immens geholfen, mich auf meine Wunschposition als Praxismanager vorzubereiten. Haben Sie einen Vorschlag, wie man mehr Männer für den Beruf begeistern könnte? Meiner Meinung nach ist es von entscheidender Bedeutung, Berufsgruppen nicht mehr nach Geschlechtern zu klassifizieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein 16-Jähriger sich vor seinen Freuden nicht die Blöße geben möchte, in einem „klassischen“ Frauenberuf zu arbeiten. Da müssten endlich die Klischees abgebaut werden. Vielleicht sollte auch stärker das Bewusstsein für die Möglichkeiten der Weiterentwicklung bis hin zur Teamführung gefördert werden. \ MÄNNER IN DEN PRAXEN Auszubildende und ZFA: \ 1.288.962 Auszubildende gab es 2020 insgesamt, darunter 839.766 männliche Azubis. \ 31.104 davon waren Auszubildende zur/zum ZFA, darunter 825 Männer. \ 11.142 Ausbildungsverträge zur/zum ZFA wurden neu abgeschlossen, darunter 324 von männlichen Bewerbern (300 in den alten Bundesländern und 24 in den neuen). \ Insgesamt liegt der Anteil von männlichen ZFA-Auszubildenden bei 3 Prozent. Jener ist in den vergangenen fünf Jahren allerdings um ein Drittel gestiegen. \ 5.208 Ausbildungsverträge zur/zum ZFA wurden vorzeitig wieder aufgelöst. Das ergibt eine Lösungsquote von 36,6 Prozent, darunter 195 von Männern. \ Übrigens: im Jahr 2020 gehörte der Ausbildungsberuf zur ZFA zu den vier beliebtesten bei Frauen in Deutschland. Zahnärzte: \ Rund 72.500 zahnärztlich tätige Zahnärzte gibt es in Deutschland, 38.570 davon sind Männer. \ 21.671 Zahnärzte sind in Praxen angestellt, 7.837 davon Männer. Studierende: \ 12.725 Personen studieren Zahnmedizin, 4.167 davon sind Männer (32,7 Prozent). Quelle: Statistisches Jahrbuch 2020/2021 der Bundeszahnärztekammer, Stand: 31.12.2020 zm112, Nr. 8, 16.4.2022, (737) There is nosubstitutefor quality Freie Sicht Jetzt bestellen! busch-dentalshop.de Kavitätenpräparation und Exkavation mit dem 1SXM aus Hartmetall • laufruhig • schnittfreudig • und schlank für freie Sicht

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