Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 8

zm112, Nr. 8, 16.4.2022, (738) GIRLS‘ & BOYS‘DAY Bundesweiter Aktionstag am 28. April Wenn Ende April der Girls‘ & Boys‘Day stattfindet, ist das die Gelegenheit für Praxen, ihre Türen für den Nachwuchs zu öffnen. Ziel des Aktionstages ist, dass Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse einen Einblick in Berufe erhalten, sie die möglicherweise interessieren. Das kann eine Gelegenheit sein für Mädels in eher „männliche“ Berufe, und für Jungs in eher „weibliche“ Berufe hineinzuschnuppern. Aktuell gibt es unter den 31.000 ZFA-Azubis nur 800 Männer. Vielleicht kommt bei Ihnen ja der Mitarbeiter von morgen vorbei! Hier geht es zur Übersichtsseite des Boys‘Days, wo auch die Teilnahme eingetragen werden kann und Infos zu Corona zu finden sind: https://www.boys-day.de/ Hier können sich Praxen für den Aktionstag eintragen: https://www.boys-day.de/@/OrganizerWizard Hier können Praxen sich Info-Material zur Aktion kostenlos herunterladen, das sich direkt an Jungs richtet: https://material.kompetenzz.net/boys-day/unternehmen-institutionen Der Aktionstag wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Zu den Bündnispartnern gehören auch der Bundesverband der Freien Berufe (BFB), die Bundesagentur für Arbeit und der Deutsche Städtetag. DER PRAXISCHEF „Weg mit dem Stigma Frauenberuf!“ In seiner Praxis, die er inzwischen zu einer der größten des Landes ausgebaut hat, beschäftigt Dr. Stephan Ziegler fast 200 Mitarbeiter. Davon sind 70 Prozent Frauen. Unter den 60 ZFA gibt es immerhin elf Männer. Wie man die für den Job begeistern kann, verrät er hier. Spielt es für Sie im Behandlungsalltag eine Rolle, ob Ihre Assistenz männlich oder weiblich ist? Dr. Stefan Ziegler: Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Prinzipiell macht es keinen Unterschied, ob die Assistenz männlich oder weiblich ist, solange diese Person die Behandlungsabläufe kennt und empathisch mit den Patienten umgehen kann. Und für die Patienten? Tatsächlich sind einige Patientengruppen sehr erfreut über männliche Unterstützung während der Behandlung. Das betrifft oft ältere Patienten, die sehr offen und positiv über den männlichen Zuwachs sprechen. Für die Team-Struktur beziehungsweise die Dynamik in der Gruppe? Wir beobachten, dass unsere männlichen Auszubildenden – wie auch die fertigen ZFAs – eine Bereicherung für das Team sind. Ja, es entstehen neue strukturelle Gemeinschaften, was dem Team gut tut. Ein Beispiel: Wenn ein männlicher Azubi eine besondere Stärke in einem eher technischen Fach hat, gibt er den restlichen Azubis Nachhilfe in der Praxis. Von dieser Stärke profitieren also alle und das schweißt die Mitarbeiter eng zusammen. Wie oder womit könnte man es Ihrer Meinung nach schaffen, den Beruf auch für Männer populärer zu machen und sie für eine Ausbildung zu begeistern? Der Beruf der oder des ZFA sollte weg von dem Stigma, er sei ein reiner Frauenberuf. Die Praxis sollte aufgeschlossen und offen für Änderungen und auch Vielfalt in Bezug auf die Assistenz sein. Die Bevölkerung ist auch zur Hälfte männlich. Darum passen sie genauso gut ins Team. In unserer Praxis wird das Thema männlich oder weiblich nicht wirklich thematisiert. Aber wir freuen uns DR. STEPHAN ZIEGLER ... ist Gründer, Inhaber, Konzeptgestalter der Zahnarztpraxis KU64 am Kurfürstendamm 64 in Berlin – auf 3.000 qm und mit 200 Mitarbeitern. 36 | PRAXIS

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=