zm112, Nr. 8, 16.4.2022, (784) Wenn jeder die Heizung um ein bis zwei Grad herunterschraubt, spart das sechs bis zehn Prozent Energiekosten, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) kürzlich im Zuge der drohenden Energiekrise und wandte sich damit an alle. Und auch das Umweltbundesamt (UBA) ruft angesichts des Krieges in der Ukraine dazu auf, mit Energie deutlich sparsamer umzugehen. Was hier mickrig klingt, ist ein wesentlicher Aspekt, denn den Großteil des Energieverbrauchs machen tatsächlich die Heizkosten für Raumwärme in Haushalten aus (etwa 70 Prozent). Es folgt das Warmwasser (15 Prozent). Der Stromverbrauch von Haushaltsgeräten und Beleuchtung macht, in einem durchschnittlichen Wohnhaushalt, weniger aus (knapp 15 Prozent). Der größte Hebel für die Einsparung der Energiekosten liegt also bei den Heizkosten. Wer sein Haus nicht sanieren oder dämmen kann, kann in jedem Fall die Raumtemperatur etwas senken. Thermisch begründet: Je höher der Unterschied zwischen der Innen- und der Außentemperatur, desto mehr Wärme fließt nach draußen ab, um das zu kompensieren. Das UBA macht den Effekt deutlich: Demnach würden rund zehn Terawattstunden (TWh) weniger Gas benötigt, wenn alle Haushalte in Deutschland die Temperatur um ein Grad reduzieren. Bei einer Absenkung um zwei Grad wären es sogar rund 21 TWh. Das sind etwa fünf Prozent des derzeit aus Russland importierten Erdgases, informiert die Behörde. RAUMWÄRME AN ZEIT UND ZONEN ANPASSEN Nicht in allen Räumen wird dieselbe Temperatur benötigt. Dort, wo sich seltener Personen aufhalten, muss nicht so viel geheizt werden. Auch wo sich mehr bewegt wird, kann es etwas kühler sein, Stichwort Temperaturzonen. Dabei wirkt unterstützend, wenn Türen und Rollläden geschlossen werden können, um zu isolieren. Und nach Möglichkeit sollten Heizkörper nicht von Möbeln zugedeckt sein. Bei alten Häusern und Heizanlagen sollte zudem die Isolation hinter den Heizkörpern überprüft, gegebenenfalls sollten Heizreflektoren angebracht werden, rät die Verbraucherzentrale. Die Räume der Praxis brauchen auch nicht 24 Stunden am Tag die gleiche Temperatur. Diese kann an die Tageszeit angepasst werden, sprich nach dem Arbeitstag wird ein wenig heruntergedreht. Ein zentrales Wärmethermostat oder eine SmartHome-Einrichtung können helfen, nicht in jedem Raum und an jedem Tag die Temperatur manuell anpassen zu müssen. Wichtig ist nur, nicht zu viel runterzudrehen, um die Räume nicht zu stark auskühlen zu lassen. Dann nämlich kostet das Wiederaufheizen erneut viel Energie. Energiesparender ist übrigens das Stoßlüften, um einmal die Luft ausENERGIESPAREN IN DER ZAHNARZTPRAXIS PS: Zeit, Ressourcen zu schonen Der Klimawandel, die Material-verschleißende Pandemie und nun noch der Krieg in der Ukraine, der die Energieabhängigkeit vom Aggressor Russland unangenehm verdeutlicht, verlangen nach Ideen und Alternativen hinsichtlich des Ressourcenverbrauchs. Verbraucherportale geben privaten Haushalten Tipps an die Hand. Einige davon sind auf die Zahnarztpraxis übertragbar – ^Stichwort Raumwärme und Stromverbrauch. Foto: AdobeStock_ fotomek 82 | PRAXIS
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