Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 9

Stück ist eine Expedition in die Welt des Fetisch, des Kultobjekts Auto. Das ist unser After-Work-Angebot für unsere Kollegenschaft, männlich wie weiblich, denn auch ich bin eine große Autoliebhaberin. Wie erklärt sich der Name „Ohne Betäubung“ beim zweiten Podcast? Zahnärzte, Kliniker, Praktiker und Patienten kommen zu Wort – kontrovers in den Positionen, zuspitzend in der Sache, analytisch in der Transparenz, rhetorisch im Argument, verantwortlich in der Haltung. Furore machte 2021 die Ausstellung „In aller Munde“ im Kunstmuseum Wolfsburg, die Sie mit auf den Weg gebracht haben. Leider konnten die Werke wegen der Pandemie nur kurz gezeigt werden. Wie war das für Sie? Die Eröffnung war großartig, danach wurde die Ausstellung leider Virusbedingt geschlossen. Aber es gab eine Wiedereröffnung und damit war ich glücklich. Trotz alledem. Am Ende des Tages gab es einen wunderbaren Katalog und der bleibt, auch wenn die Ausstellung abgebaut ist. Damit: Ende gut – alles gut. Auch Ihre Bücher „Das Orale“ und „Das Dentale“, in denen Sie die kulturelle Bedeutung des Mundraums gesellschaftlich und historisch beleuchtet haben, schlugen ein. Haben Sie ein weiteres Projekt in dieser Richtung in Planung? Genau, in meinem Institut habe ich nicht nur neue Ansätze in die zahnärztliche Fortbildung gebracht, sondern 2013 auch mit dem Kulturwissenschaftler Hartmut Böhme das interdisziplinäre Buch „Das Orale: die Mundhöhle in Kulturgeschichte und Zahnmedizin“ herausgegeben. Dieses Buch zur kulturellen und medizinischen Bedeutung des Oralen und des Dentalen war die erste Publikation dieser Art. Es war ein gelungener Versuch, den Bedeutungswandel zahnmedizinischer Praxis in Zusammenhang mit aktuellen gesellschaftlichen Strömungen und Umbrüchen sowie im historischen Kontext neu darzustellen. Auch in meinem zweiten Buch „Das Dentale“ habe ich 2016 versucht, eine Gesamtansicht der anthropologischen, kulturellen, ästhetischen, zahnmedizinischen, linguistischen, künstlerischen und psychodynamischen Dimensionen des „Mundwerks“ vom Mythos bis zur neuesten Gegenwart zu geben. Ein neues Buchprojekt habe ich nicht in Planung, stattdessen arbeite ich an unserem neuen Videocast „Ohne Betäubung“, das ein Gipfeltreffen wird von Zahnärzten aus Klinik und Praxis für Zahnärzte und Patienten. Wie definieren Sie sich eigentlich selbst: Sind Sie Zahnärztin oder Künstlerin beziehungsweise Kunstschaffende? Mit dem Hintergrund des Studiums der Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und durch die Kenntnisse als Vorstandsvorsitzende einer Berliner Kunstinstitution habe ich ideale Voraussetzungen, um fundiert neue Akzente in die Zahnmedizin zu geben. Ich sehe mich als leidenschaftliche Zahnmedizinerin, die versucht neue Impulse und Inspirationen in die Zahnmedizin einzubringen. Meine Fähigkeiten setze ich in meiner Arbeit im Munde der Patienten ein: besonders in der ästhetischen Zahnmedizin in der Form- und Farbgestaltung bin ich entsprechend stilsicher. Das ist mein Leitmotiv: Die minimalinvasiven Möglichkeiten der modernen Zahnmedizin zu nutzen, um auch das optische Bild zu verbessern, etwa mit Veneers und der dentinadhäsiven Technik. Letztendlich lebe ich mich im Munde des Patienten aus. Ich stelle die Verbindung her zwischen Kunst und Zahnmedizin. Ohne künstlerisches Empfinden geht es nicht, auch nicht in der Zahnmedizin. \ Das Gespräch führte Claudia Kluckhuhn. zm112, Nr. 9, 1.5.2022, (847) There is nosubstitutefor quality Eine Klasse für sich ... Überlegene Schleifleistung und optimierter Kühlmittelfluss. COOL DIAMANT Jetzt bestellen! busch-dentalshop.de GESELLSCHAFT | 37

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=