Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 9

zm112, Nr. 9, 1.5.2022, (848) MKG-CHIRURGIE Tooth-shell-technique: Kieferkammaugmentation mit autologem Dentin Michael Korsch Der Fallbericht schildert die Situation eines 50-jährigen Patienten nach Zahnverlust regio 22. Die bukkale Knochenlamelle war infektionsbedingt weitestgehend resorbiert, wodurch sich die Notwendigkeit einer Augmentation im Zuge einer Implantation ergab. Da der Patient eine Knochenentnahme ablehnte, erfolgte eine laterale Kieferkammaugmentation mit autologem Dentin. Zum Einsatz kam dabei eine neue Methode: die sogenannte Tooth-shell-technique nach Korsch. Ein 50-jähriger Patient wurde von seinem Hauszahnarzt in die chirurgische Abteilung der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe überwiesen, mit der Bitte um Implantation regio 22. Der Zahn 22 wies klinisch eine Fistel und eine pathologische Lockerung sowie radiologisch eine ausgedehnte periapikale Transluzenz im Sinne einer chronischen apikalen Parodontitis auf. Es handelte sich um einen wurzelgefüllten Zahn. Der Hauszahnarzt hatte ihn als nicht erhaltungsfähig eingestuft und ihn deshalb schon vor der Überweisung extrahiert. Deswegen stand Zahn 22 nicht als Augmentationsmaterial zur Verfügung. Die Allgemeinanamnese des Patienten war unauffällig. Eine Medikamenteneinnahme oder das Vorliegen von Allergien wurden verneint. Der Wunsch des Patienten war eine implantologische Lösung für den fehlenden Zahn 22 (Abbildung 1). Eine Brückenversorgung sollte, wenn möglich, vermieden werden. Die klinische Befunderhebung ergab eine Schaltlücke regio 22. Die restlichen Zähne in Ober- und Unterkiefer zeigten keine Auffälligkeiten. Der CO 2 -Sensibilitätstest der Zähne 21 und 23 war positiv. Ein Diastema lag zwischen den Zähnen 11 und 21 vor (Abbildung 1). Auch Zahn 22 stand zuvor auf Lücke zu Zahn 21. Zur besseren Beurteilbarkeit der vorliegenden Knochensituation wurde eine digitale Volumentomografie angefertigt. Darin wurde eine deutliche Abb. 1: Klinische Ausgangssituation nach Verlust des Zahnes 22: Diastema regio 11/21 Quelle: Michael Korsch 38 | ZAHNMEDIZIN

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