Pilotanwendung an ihren eigenen Patienten erproben. DURCH LOGIK WERDEN DIE ERGEBNISSE ERKLÄRBAR Ein weiterer Aspekt ist die sogenannte Erklärbarkeit. KI-Modelle werden oft als „Black Box“-Modelle beschrieben, da nicht immer einfach zu durchdringen ist, auf welcher Grundlage die komplexen, durch die Maschine selbst entwickelten Modelle entscheiden. Gerade in der Medizin sollte allerdings sichergestellt werden, dass es eine Logik hinter diesen Entscheidungen gibt, die mit medizinischen Erwägungen zu erklären ist. KI-Nutzer sollten kritisch nach dieser Erklärbarkeit von KI fragen. Bei der Bildanalytik hieße dies beispielsweise, im Röntgenbild die Areale zu markieren, die für die KI entscheidungsrelevant sind – dann können Nutzer selbst nachprüfen, ob die aufgefundene Stelle erkrankt ist. Bei der Vorhersage von Zahnverlusten sollte deutlich werden, anhand welcher Parameter die KI die Vorhersage getroffen hat – so wäre beispielsweise ein ausgeprägter Knochenverlust über 70 Prozent ein Parameter, der mit medizinischem Wissen konsistent ist. Kann die Entscheidung der KI nicht erklärt werden, sollte deren Einsatz nur äußerst vorsichtig erfolgen. FAZIT Wer KI-Software in der Praxis einsetzen will, sollte vor dem Kauf gezielt nachfragen, in welchen Settings die Software trainiert wurde. Waren die Settings divers genug? Passt das gelernte Wissen der KI-Anwendung zu den Patienten und Anforderungen in meiner Praxis? Darüber hinaus ist es wichtig, dass Anwender nachvollziehen können, nach welchen Kriterien die KI ihre Entscheidungen fällt. Ohne dieses Wissen wird die neue digitale KI-Kollegin keinen Mehrwert bringen können. \ KI IN DER ZAHNARZTPRAXIS Erste Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) für die Zahnarztpraxis gibt es inzwischen, doch noch immer herrscht viel Unsicherheit darüber, was KI eigentlich ist und leisten kann. Was können Zahnärztinnen und Zahnärzte vom Einsatz einer KI im Alltag erwarten? Welchen Mehrwert kann ein solches Werkzeug bringen? In der Reihe „KI in der Zahnarztpraxis“ erörtern Experten Fragen zum Verständnis der KI. PROF. DR. FALK SCHWENDICKE, MDPH Leiter der Abteilung für Orale Diagnostik, Digitale Zahnheilkunde und Versorgungsforschung Centrum 3 für Zahn-, Mundund Kieferheilkunde, Charité – Universitätsmedizin Berlin Aßmannshauser Str. 4–6, 14197 Berlin Foto: privat DR. RER. NAT. JOACHIM KROIS Abteilung für Orale Diagnostik, Digitale Zahnheilkunde und Versorgungsforschung, CharitéCentrum 3 für Zahn-, Mundund Kieferheilkunde, Charité – Universitätsmedizin Berlin Aßmannshauser Str. 4–6, 14197 Berlin Foto: privat zm112, Nr. 10, 16.5.2022, (977) Innovation aus Tradition. Jetzt ausgezeichnet. Komet Dental ist ausgezeichnet mit dem begehrten TOP 100 Award. Die wichtigste Auszeichnung für innovative Unternehmen im deutschen Mittelstand. © 04/2022 · 420054V0 % Überzeugen Sie sich selbst von unseren neusten Produktinnovationen, im Komet Store und in unserem Online Magazin DENTORIAL! kometstore.de ZAHNMEDIZIN | 59
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=