darstellen. Ein initial angefertigtes Labor zeigte stark erhöhte Entzündungsparameter mit einem C-reaktiven Protein von 261 mg/l (Normwert < 5 mg/l) sowie einer Leukozytose von 18/nl (Normwert 3,5–10/nl). Zur weiteren Diagnostik erfolgte die Anfertigung einer Computertomografie des Schädels mit Kontrastmittel. Hier zeigte sich eine circa 14 mm x 45 mm große, liquide Veränderung rechts im Musculus Pterygoideus mediales bis in die Glandula Parotis rechts reichend (Abbildungen 1 und 2). Aufgrund einer flauen Parenchymkontrastierung ließ sich eine Abszessformation nicht sicher ausschließen, die Befunde sprachen in Zusammenschau mit dem zeitlichen Ablauf und der stattgefundenen zahnärztlichen Behandlung jedoch in erster Linie für ein postinterventionelles Hämatom. Eine antikoagulatorische und/oder thrombozytenaggregatorische Therapie konnte ausgeschlossen werden. Unmittelbar nach der stationären Aufnahme wurde mit der intravenösen Antibiotikatherapie, Glukokortikoidgabe und antiphlogistischen Maßnahmen begonnen. Daraufhin zeigten sich die klinischen und die laborchemischen Entzündungsparameter rückläufig. Die Mundöffnung der Patientin war bereits am Folgetag mit einer Schneidekantendistanz von 40 mm deutlich verbessert. Zur Verlaufskontrolle und Beurteilbarkeit des Weichgewebes im Bereich der Mastikatorloge wurde am zweiten Tag nach stationärer Aufnahme eine Magnetresonanztomografie des Kopfes durchgeführt. Im Vergleich zur initialen Computertomografie der Halsweichteile zeigte sich eine zunehmende Resorption der liquiden ovalären Veränderungen in der rechten Mastikatorloge (Abbildungen 3 und 4). Zum Ausschluss einer otorhinolaryngologischen Pathologie wurde die Patientin konsiliarisch in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universitätsmedizin Mainz vorgestellt. Die Kollegen fanden keine pathologischen Auffälligkeiten, so dass bei radiologisch rückläufigem Befund von einem Hämatom ausgegangen werden konnte. Am vierten Tag nach stationärer Aufnahme konnte die Patientin die Klinik mit nahezu normwertigen Laborparametern verlassen und in die ambulante Nachsorge entlassen werden. DISKUSSION Lokalanästhetika finden im zahnmedizinischen Arbeitsalltag nahezu täglich Verwendung. Die Gabe von Medikamenten mit lokalanästhetischer Wirkung scheint auf den ersten Blick mit einer geringen Komplikationsrate einherzugehen, allerdings sollte die Applikation nur mit äußerster Vorsicht durchgeführt werden. Darüber hinaus ist die korrekte technische Ausführung der InfiltrationsAbb. 2: Computertomografie in axialer Ebene zm112, Nr. 10, 16.5.2022, (991) Der digitale ProthetikWorkflow für Ihre Praxis Präzise & vorhersagbar Mit dem digitalen Workflow von ACTEON zum perfekten Lächeln. ACTEON® Germany GmbH Klaus-Bungert-Strasse 5 40468 Düsseldorf www.acteongroup.com DIAGNOSE BEHANDLUNGSPLANUNG DATENERFASSUNG SCHUTZ ZAHNMEDIZIN | 73
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