Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12

zm112, Nr. 12, 16.6.2022, (1150) KONZENTRATION AM ALIGNER-MARKT Die Causa Straumann Die Straumann Group übernimmt nach DrSmile auch PlusDental – für knapp 131 Millionen Euro. Beide Aligner-Anbieter stehen massiv in der Kritik, weil sie Patienten zur Selbstbehandlung anweisen. Und Straumann? Lobt den „medizinischen Qualitätsanspruch“ und den „technologieund datengetriebenen Ansatz“ seines neuen Tochterunternehmens. Nachdem die Straumann-Gruppe im Sommer 2020 bereits das Dental-Start-up DrSmile übernommen hat, kauft sie jetzt also auch den direkten Konkurrenten PlusDental – ehemals Sunshine Smile GmbH. Damit gehören dem Unternehmen bald zwei Aligner-Anbieter, die wegen ihrer Geschäftspraktiken heftig kritisiert werden. „DER HERSTELLER TRÄGT AUCH FACHLICH VERANTWORTUNG“ Nach eigenen Angaben behandeln DrSmile und PlusDental zusammen mehrere Zehntausend Patienten pro Jahr in ganz Europa. Mit der aktuellen Übernahme befinde sich der Markt der Direct-to-Consumer-Alignerbehandlungen somit weitgehend in der Hand der Straumann Group, konstatiert der BDK in einer Stellungnahme. „Damit trägt der Hersteller von Dental-Produkten nun auch die fachliche Verantwortung für die Behandlung von mehreren Tausend Patienten in Deutschland in ganz Europa. Dieser Verantwortung muss Straumann gerecht werden und die Behandlung in die Hände der Zahnärzte legen.“ Denn sowohl DrSmile als auch PlusDental sind laut BDK „erheblicher Kritik“ ausgesetzt, da in vielen Fällen die Anforderungen an die notwendige Diagnostik und die Behandlungskontrollen nicht erfüllt würden. Im November 2021 hatten zahnärztliche und kieferorthopädische Organisationen aus 25 europäischen Ländern in Foto: Straumann Group Straumann-Konzernzentrale in Basel 20 | POLITIK

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