zm112, Nr. 13, 1.7.2022, (1286) KOORDINIERUNGSKONFERENZ FRAUENFÖRDERUNG DER BZÄK „Wir stecken da sehr viel Herzblut rein!“ Wie verorten sich Zahnärztinnen in standespolitischen Gremien? Welche Sitzungskultur wünschen sie sich dort? Und wie kann Nachwuchsgewinnung erfolgreich gelingen? Auf der BZÄK-Koordinierungskonferenz Frauenförderung – der ersten ihrer Art – wurde darüber diskutiert, wie jungen Kolleginnen anders unterstützt, angesprochen und vor allem besser erreicht werden können. In einem neuen Format und mit viel inhaltlichem Input präsentierte sich die Koordinierungskonferenz (KoKo) Frauenförderung der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). Initiiert wurde die erste Konferenz ihrer Art von der BZÄK-Vizepräsidentin, Dr. Romy Ermler. Am 15. Juni reisten dazu 15 weibliche Vorstandsmitglieder der (Landes-)Zahnärztekammern aus ganz Deutschland nach Berlin – und zwar nicht nur, um sich auszutauschen, sondern auch, um andere Gedanken in die tradierte standespolitische Diskussion einzubringen. Die Diskussion wurde eingeleitet durch einen Impulsvortrag von Dr. Marion Marschall, Chefredakteurin Quintessence News, die bereits einige Themen für die Diskussion lieferte. Ein aus Sicht der Vorständinnen wichtiges Thema: die Verortung von Zahnärztinnen in den – immer noch sehr männlich dominierten – zahnärztlichen Gremien von Landeszahnärztekammern. Der Frauenanteil in der Zahnärzteschaft wachse stetig – was sich in den Standesspitzen bisher allerdings nicht widerspiegelt. Als wichtig betonten die Teilnehmerinnen der KoKo, dass Zahnärztinnen keine Sonderpositionen in den Gremien der Selbstverwaltung einnehmen wollten, sondern sich als gleichberechtigte Mitglieder dort verstehen. FRAUEN WOLLEN GEFRAGT WERDEN – GERNE ZWEIMAL! In der Diskussion stellte sich heraus, dass die Mehrzahl der Frauen im Raum von einem männlichen Kollegen motiviert und gefördert worden ist. Die zumeist männlichen Mentoren haben eine zentrale Rolle im Werdegang gespielt und werden von den Vorständinnen als maßgeblich unterstützende und motivierende Bezugspersonen genannt. Eine Erkenntnis auch: In den ostdeutschen Bundesländern sei die Normalität von Frauen in Führungspositionen weiter fortgeschritten als im Westen. Ein weiterer Schwerpunkt war die Frage, wie sich Frauen verstärkt in die Wahlen von Körperschaften einbringen können. Sollte es paritätisch aufgestellte Listen geben? Wie lange sollen Legislaturperioden idealerweise dauern? Würde eine Amtszeitbegrenzung Frauen den Weg in Führungspositionen erleichtern? All dies wird in den Ländern ganz unterschiedlich gehandhabt und umgesetzt. Die Mehrheit der Vertreterinnen favorisierte die Aufstellung paritätischer Wahllisten, andere sprachen sich für Amtszeiten der Vorstände mit und auch ohne Zeitbegrenzung aus. Auch bei der Frage, ob eine Frauenquote dienlich sei, um ein Amt zu übernehmen, oder nicht, gab es unterschiedliche Meinungen. Die Koordinierungskonferenz Frauenförderung am 15. Juni in Berlin Foto: zm/pr 44 | POLITIK
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