Prozent). Während in der ersten Untersuchung nur Personen eingeschlossen wurden, die eine normale Kaufähigkeit aufwiesen, kam es in den darauffolgenden Befragungen zu einer Veränderung im Sinne einer reduzierten Kau-funktion über die Jahre: 2008: 1.076 (16,5 Prozent), 2010: 868 (14,5 Prozent), 2012: 697 (12,1 Prozent), 2014: 712 (13 Prozent) und 2016: 638 (12,2 Prozent). ERGEBNISSE Die Autoren konnten nach Adjustierung für alle Kovariablen berechnen, dass die Teilnehmer mit einer reduzierten Kaufähigkeit elf Jahre nach Einschluss in die Studie ein Odds Ratio von 1,28 und damit ein gesteigertes Risiko für die Entwicklung eingeschränkter kognitiver Funktionen im Vergleich zu Personen mit einer normalen Kaufähigkeit aufwiesen. Das Odds Ratio zur Entwicklung kognitiver Störungen von Probanden, die kontinuierlich von einer reduzierten Kaufähigkeit berichteten, lag bei 2,1. Im Gegensatz hierzu konnte keine negative Veränderung kognitiver Funktionen bei Probanden gesehen werden, die anfänglich über eine reduzierte, aber nach Abschluss der Untersuchung über eine normale Kaufähigkeit berichteten. Somit konnte generell über die Zeit von elf Jahren in der Gruppe mit einer eingeschränkten Kaufunktion eine Verschlechterung der kognitiven Funktionen erkannt werden. Dies ist auch unter Präventionsaspekten äußerst relevant, wie bei der Gruppe mit einer primär guten und später schlechteren Kaufunktion (in Kombination mit einer später reduzierten kognitiven Funktion) zu beobachten war. DISKUSSION Die Ergebnisse sind analog zu denen anderer Studien, die ebenso nachweisen konnten, dass eine eingeschränkte Kaufähigkeit die Inzidenz und Prävalenz kognitiver Einschränkungen inklusive Demenz bei älteren Erwachsenen beeinflusst [Tada & Miura, 2017], was Fang et al. zu der Aussage führten, dass der Zahnverlust ein Risikofaktor für Demenz darstellt [Fang et al., 2018]. Es konnte auch gezeigt werden, dass die Kaufunktion durchaus die kognitiven und physischen Funktionen – gemessen an der Blutsauerstoffsättigung und die Gehirnaktivierung – positiv beeinflussen kann [Hirano et al., 2013]. BEDEUTUNG FÜR DIE PRAXIS Zusammengenommen deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Kauen nicht nur die Fähigkeit ist, Lebensmittel zu zerkleinern, sondern auch wichtig für die kognitiven Funktionen sein kann. Darüber hinaus kann die möglichst lebenslange Zahnerhaltung und Sicherung der Kaufunktion ein wesentlicher Faktor für die Verhinderung oder Verzögerung kognitiver Beeinträchtigungen sein. Dies demonstriert die wichtige Rolle der Zahnmedizin, altersbedingte kognitive Beeinträchtigungen zu verzögern und/oder sogar zu verhindern. \ Originalpublikation: Kim MS, Han DH. Does reduced chewing ability efficiency influence cognitive function? Results of a 10-year national cohort study. Medicine 2022;101:25(e29270). Der Artikel ist als „Open Access“ kostenlos als Download verfügbar. ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. 14 Tage kostenloser Praxis-Test! Die drahtlose Intraoral-Kamera von Good Doctors. Überzeugen Sie sich von innovativer Smartphone-Technik! Einstellbare LED-Helligkeit Praxissoftware-kompatibel Auto -Fokus dank Flüssiglinse Full HD-Auflösung Integrierte Sensor-Maus Wireless Good Doctors Germany GmbH Gerhard-Domagk-Straße 2 | 53121 Bonn, Germany www.gooddrs.de info@gooddrs.de Tel.: +49 (0)228 -53 44 14 65 Fax: +49 (0)228 -53 44 14 66 ZAHNMEDIZIN | 27
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