Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14

zm112, Nr. 14, 16.7.2022, (1382) INTERVIEW MIT DR. REBECCA OTTO „Die weibliche Perspektive ist nicht exotisch, sondern selbstverständlich“ Die Kinderzahnärztin Dr. Rebecca Otto aus Jena wurde gerade als Präsidentin des Verbandes der ZahnÄrztinnen – Dentista bestätigt. Ihr geht es nicht um standespolitische Eitelkeiten, sondern darum, die Situation der Frauen in der Versorgung und in den Praxen zu verbessern! Männer sind trotzdem herzlich willkommen. Frau Dr. Otto, Sie wurden als Präsidentin des Verbands der ZahnÄrztinnen – Dentista wiedergewählt. Mit welchen Visionen und Zielen treten Sie an? Dr. Rebecca Otto: Dentista ist in diesem Jahr 15 Jahre alt geworden, und rückblickend haben wir sehr viel erreicht. Wir dürfen mit Stolz feststellen, dass die weibliche Perspektive der Zahnärzteschaft an immer mehr Stellen Gehör findet. In drei Jahren, wenn diese Legislatur zu Ende geht, möchte ich, dass Dentista ein starker Partner für Praxisgründung, Networking, Standespolitik und in Genderwissenschaften ist. Wir wollen DIE Interessenvertretung für Zahnärztinnen in allen Bereichen des Berufslebens sein. Mein besonderes Anliegen ist: Ich möchte allen Mitgliedern zeigen, dass es sich lohnt, bei uns Mitglied zu sein. Warum haben Sie sich mit drei Vizepräsidentinnen neu aufgestellt? Die drei Vizepräsidentinnen stehen für unsere drei Säulen – Dentista Forum Praxis, Standespolitik sowie Wissenschaft und Gender Dentistry. Unsere Ämter sind alle ehrenamtlich. Wir wollen eine gute Vereinbarkeit von Beruf, Verbandsarbeit und Familienleben und denken, dass die neue Struktur dies noch mehr erleichtert. Was kann ein Verband wie Dentista, der außerhalb der standespolitischen Gremien steht, überhaupt konkret bewirken? Stehen wir wirklich außerhalb? Oder sind wir mittlerweile ein Verband, der bei Wahlen präsent und erfolgreich ist? Schauen wir mal nach WestfalenLippe: Dort findet in diesem Jahr die Wahl der Vertreterversammlung der KZV statt. Dentista ist hier in jedem Wahlbezirk mit einer eigenen Liste vertreten. In Arnsberg gibt es eine Dentista-Liste mit 93 Personen, davon sind 90 (NEUNZIG) Frauen. Mit Dr. Stefanie Marxkors haben wir als Listenführerin eine erfahrene Standespolitikerin und unterstützen, wo wir können. Dentistas sitzen mittlerweile in zahlreichen Gremien. In der AS-Akademie waren in den letzten Jahrgängen immer Dentistas vertreten – durch unser Stipendium wollen wir dies weiter fördern. Schließlich braucht es qualifizierte Frauen und keine Quotenfrauen. Uns geht es dabei um Inhalte und nicht um die Eitelkeiten standespolitischer Macht für den Verband Dentista. Sie haben eine Mitgliederbefragung durchgeführt – was waren die wichtigsten Wünsche und welche Ergebnisse haben Sie überrascht? Mich hat positiv überrascht, dass unsere Mitglieder sehr jung sind, über 66 Prozent nicht älter als 40. Dentistas sind fast hälftig angestellt beziehungsweise niedergelassen, 71,9 Prozent haben mindestens ein Kind. Unsere Mitglieder arbeiten überwiegend in Einzelpraxen, davon haben zwei Drittel zwischen 6 und 20 Angestellte. Oft genannte Wünsche sind die Professionalisierung der Strukturen, ein vertrauensvoller Austausch, mehr Sichtbarkeit, und wir sollen den Mitgliedern zeigen, dass es sich lohnt, dabei zu sein. Den Wunsch vieler Mitglieder nach mehr Netzwerk und Austausch werden wir mit dem Ausbau unserer Stammtische fördern. DR. REBECCA OTTO ... ist Präsidentin des Verbands der ZahnÄrztinnen – Dentista e.V. Foto: Sina Günter Das gesamte Interview mit Dr. Otto finden Sie auf zm-online.de oder über den QR-Code. 36 | POLITIK

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