Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14

zm112, Nr. 14, 16.7.2022, (1384) Schon vor Christi Geburt füllte man den Zahn mit Blei auf, auf dass er unter der Last der Zange nicht zusammenbreche. Die „Plombe“ aus Blei hielt sich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts und wurde auch als Bleifolie in die Kavität eingehämmert. Doch im 15. Jahrhundert empfahl Giovanni d‘ Arcoli, kariöse Zähne mit Goldfolie aufzufüllen. Seitdem wurden die zuvor ausgeglühten Goldfolien mit Handinstrumenten durch Druck eingebracht. Diesen Vorgang nennt man Kaltverschweißen. Inwieweit damals auch die Karies entfernt wurde, bleibt ungewiss. Fest steht: Erst EXPONATE AUS DER SAMMLUNG PROSKAUER/WITT Ein Goldpolierhammer im Stil der Renaissance Andreas Haesler Eine Erfindung aus dem 15. Jahrhundert hat sich bis in unsere Tage in einer Qualität erhalten, die durch kein anderes Material und auch keine andere Technologie zum Füllen defekter Zähne abgelöst werden konnte: die Goldfüllung. Der Hofzahnarzt Wilhelm Sachs in Dresden benutzte im 19. Jahrhundert für das Einbringen diesen einzigartigen Polierhammer aus hochkarätigem Gold. Foto: Dentalhistorisches Museum DIE PREZIOSEN AUS ZSCHADRAß Im Dentalhistorischen Museum schlummern im Verborgenen viele Schmuckstücke – der Höllenzahn, der Goldpolierhammer, Dr. Jenkins Materialkasten und viele, viele mehr. Wir stellen sie vor! 38 | GESELLSCHAFT

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