zm112, Nr. 14, 16.7.2022, (1386) im 16. Jahrhundert riet Giovanni da Vigo, die Karies mithilfe von Bohrer und Schaber zu entfernen. Pierre Fauchard beschrieb dann 1728 die ausgetrocknete Kavität. 1861 nimmt William Henry Atkinson einen kleinen Hammer, der mit Blei aufgefüllt ist, um mit entsprechenden Handinstrumenten die Gold- oder Zinnfolien einzubringen. Ausgehend von der Goldhammerfüllung, man benötigte ein trockenes Arbeitsumfeld, entwickelte 1864 der New Yorker Zahnarzt Sandford Christie Barnum den Kofferdam. Eine der großen und wegweisenden Entwicklungen war die Tretbohrmaschine im Jahr 1871 durch James Beall Morrison , denn ab diesem Zeitpunkt konnten mechanische Hämmer verwendet werden, die das Einbringen der adhäsiven Goldfolie wesentlich verbesserten und erleichterten. Dr. Julius Scheff, Professor an der Wiener Universität schreibt in seinem Buch „Handbuch der Zahnheilkunde“ aus dem Jahr 1903: „Die Goldfüllung sollte überall dort benutzt werden, wo ihrer Verwendung keine gewichtigen Gründe entgegenstehen“ – man könnte das heute noch so stehen lassen. Der auf den Bildern abgebildete Goldpolierhammer ist auf diesem Gebiet der Zahnheilkunde wohl einzigartig. Angefertigt wurde das zahnärztliche Instrument für den Hofzahnarzt Wilhelm Sachs in Dresden um 1870, eine Werkstatt kann leider nicht verifiziert werden. Gefertigt wurde das Instrument im Stil der Renaissance. Das Gehäuse des mit Blei ausgefüllten Hammers ist aus hochkarätigem Gold und mit Monogramm versehen (WS), der Griff aus Elfenbein gefertigt. Die Bleifüllung diente zum Abfedern des Hammerschlags auf das Goldfüllmaterial. Weltweit zählt dieser Goldhammer zu den bedeutendsten Instrumenten der Zahnheilkunde. Wann dieser Hammer in die Sammlung Proskauer/Witt gekommen ist, lässt sich aus den vorliegenden Unterlagen nicht feststellen. An dieser Stelle daher unsere Bitte: Wenn Sie entsprechende Bilder, Schriftstücke oder Dokumente haben, freuen wir uns über Post, denn damit erleichtern Sie uns sehr die Archivierung und Dokumentation! \ Foto: Dentalhistorisches Museum ANDREAS HAESLER Leiter des Dentalhistorischen Museums in Zschadraß Foto: BZÄK SPENDEN SIE FÜR DEN ERHALT DES DENTALEN ERBES! Dank der Unterstützung und der Hilfsbereitschaft der deutschen Zahnärztinnen und Zahnärzte konnte die Sammlung Proskauer/ Witt nach Zschadraß ins Dentalhistorische Museum ziehen. Doch damit ist es nicht getan: Die Stücke der Sammlung müssen zuerst inventarisiert, dann aufgearbeitet und schließlich öffentlicht zugänglich gemacht werden. Fernziel bleibt, einen Teil der Ausstellung in einer deutschen Metropole zu zeigen, um die zahnmedizinische Geschichte einem breiteren Publikum anschaulich zu machen. Das geht nicht ohne Ihre Hilfe! Sie können direkt auf folgendes Spendenkonto überweisen: Dentalhistorisches Museum Sparkasse Muldental DE06 8605 0200 1041 0472 46 Bei Angabe von Namen und E-Mail-Adresse wird eine Spendenquittung übersandt. 40 | GESELLSCHAFT
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