Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14

zm112, Nr. 14, 16.7.2022, (1400) chelfließrate und ein stark saurer pH-Wert des Speichels können bei diesen Patienten auftreten. Eine große Bandbreite neurodegenerativer Pathologien kann nach den Ausführungen von Dr. Mark Ide, London die Anfälligkeit für und die Behandlung von Parodontitis beeinflussen. Durch die motorischen Einschränkungen kommt es häufig zu einer mangelnden Mundhygiene, welche das Infektionsgeschehen negativ beeinflusst. THERAPIE: KONTROLLE VON RISIKOFAKTOREN PD Dr. Christoph Ramseier, Bern, berichtete über moderne Ansätze in der Risikofaktorkontrolle, darunter den adjuvanten Einsatz von eHealth (electronic Health) und mHealth (medical Health). So können Smartphone-Apps Risikofaktoren adressieren und Patienten – wenn auch mit limitierter Effektstärke – in Bildung, Selbstkontrolle, Erinnerung und Kommunikation unterstützen. Online-Tools zur Bestimmung des parodontalen Risikos und UPT-Intervalls können kostenfrei zur Patientenkommunikation eingesetzt werden. Professor Philip Preshaw, Dundee, referierte über den Umgang mit Diabetespatienten in der Parodontitistherapie. Im Rahmen der Stufe 1 sollten aufklärende Interventionen zur wechselseitigen Beziehung beider Erkrankungen und nach Möglichkeit zur Änderung des Gesundheitsverhaltens (Ernährungslenkung, körperliche Bewegung) erfolgen. Allein die Parodontitistherapie zeigt einen positiven Effekt auf die Diabeteserkrankung (Reduktion des HbA1c um circa 0,43 Prozent nach drei bis vier Monaten). Bei Verdacht auf eine Diabeteserkrankung sollte an einen medizinischen Kollegen überwiesen werden. Dr. Dagmar Bunæs, Bergen, berichtete über den Umgang mit Rauchern in der Parodontitistherapie. Eine prospektive Studie zeigt eine positive Korrelation zwischen der Cotininkonzentration im Serum als Maß für den Tabakkonsum und der Anzahl residualer Taschen in der Unterstützenden Parodontaltherapie. Die erfolgreiche Raucherentwöhnung im Rahmen der Parodontitistherapie ist essenziell für einen Zustand gingivaler Gesundheit bei reduziertem Parodont und sollte integraler Bestandteil der Stufe 1 der Parodontitistherapie sein. \ Wir danken den folgenden deutschen Teilnehmern, die Inhalte für diesen Bericht zugeliefert haben: Dr. Christina Tietmann (Aachen), Prof. Dr. Henrik Dommisch, Dr. Daniela Hoedke, Dr. Denica Kuzmanova, M. Sc. (Berlin), PD Dr. Ghazal Aarabi, M. Sc., Prof. Dr. Dr. Thomas Beikler, Nina Moszka (Hamburg), Dr. Jennifer Bunke, Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen, M. Sc., PD Dr. Pia-Merete Jervøe-Storm, Dr. Tudor Radu Popescu, Ivet Tezer, Joshua Ullner (Bonn) Prof. Peter Eickholz, Frankfurt/Main, moderiert eine Poster-Diskussion-Session. Quelle: EFP 54 | ZAHNMEDIZIN

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