zm112, Nr. 15-16, 16.8.2022, (1526) METASTUDIE AUS 15 LÄNDERN Orale Manifestationen von COVID-19 – ein Update Seit Beginn der Pandemie werden orale Manifestationen im Zusammenhang mit COVID-19 beobachtet. In einer Übersichtsarbeit haben Forschende nun den aktuellen Stand zusammengetragen. Dabei unterscheiden sie in ihrer Arbeit zwischen generalisierten oralen Manifestationen und mukokutanen Läsionen. Ersteren ordnen sie Geschmacksstörungen, Xerostomie und das Burning-mouth-Syndrom zu, während zu letzteren alle sichtbaren Schleimhautveränderungen gehören. Schleimhautulzera zählen zu den am häufigsten beobachteten Läsionen, ebenso wie Geschmacksstörungen. GESCHMACKSVERÄNDERUNGEN SIND WEITERHIN CHARAKTERISTISCH Eingeschlossen in die Übersichtsarbeit wurden 26 Studien aus 15 verschiedenen Ländern, die insgesamt 169 Fälle beinhalteten. Geschmacksveränderungen waren die am häufigsten aufgetretene orale Manifestation (74 Prozent der inkludierten Fälle) – was ja auch seit Pandemiebeginn berichtet wird. Die Ausprägungen reichen von der Hypogeusie über die Dysgeusie bis hin zur Ageusie, wobei die beiden letztgenannten häufiger auftraten. Damit assoziiert war oftmals auch ein Geruchsverlust. Als einen möglichen Pathomechanismus schlagen die AutorInnen eine direkte Schädigung der Zungenpapillen und des Riechepithels durch das Virus vor, da beide Gewebe reich an ACE2Rezeptoren sind. Geschmacksstörungen waren bei knapp 70 Prozent der Erkrankten mit Xerostomie oder dem Burning-mouthSyndrom verbunden. Die AutorInnen weisen jedoch darauf hin, dass Xerostomie als eher unspezifisches BegleitFoto: Damir Khabirov – stock.abdobe.com Ulzera, Erosionen, Blasen: Die Liste der mit COVID-19 assoziierten, oralen Manifestationen ist lang. Allen gemeinsam ist aber, dass sie häufig schmerzhaft sind. Wenn mukokutane Läsionen im Rahmen einer COVID-Infektion auftreten, dann sind dies häufig Schleimhautulzera, lautet der Zwischenstand nach über zwei Jahren Pandemie. 76 | ZAHNMEDIZIN
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