zm112, Nr. 17, 1.9.2022, (1596) 2. Welche Assoziationen zwischen der Mundgesundheit und weiteren Probandenmerkmalen gibt es? Hier wird etwa der soziale Status erhoben. \ Eine Trend-Fragestellung: Wie ist die Entwicklung der Mundgesundheit in Deutschland von 1989 bis 2023? Hier ist es wichtig, auf eine hinreichende Kompatibilität mit den vorangegangenen Mundgesundheitsstudien zu achten. \ Zwei Längsschnitt-Fragestellungen: 1. Wie verändern sich orale Erkrankungen im Lebensverlauf? Hier werden Krankheitsverläufe im Vergleich untersucht. 2. Welche Probandenmerkmale beeinflussen die Entwicklung oraler (Neu-)Erkrankungen? Hier sollen gesundheitspolitische Faktoren identifiziert werden, die zur Verbesserung oder Verschlechterung von Erkrankungen führen können. Die DMS 6 wird in Modulen durchgeführt (siehe Schaubild oben), um eine Längsschnittanalyse im Zeitverlauf zu ermöglichen. Das heißt: In der DMS 6 werden die heute 20-Jährigen untersucht, die zum Zeitpunkt der DMS V 12 Jahre alt waren. Außerdem werden die 43- bis 52-Jährigen untersucht, die zum Zeitpunkt der DMS V 35- bis 44-jährig waren. Und es werden 73- bis 82-Jährige untersucht, die damals 65- bis 74-jährig waren. ZIEL IST EIN MÖGLICHST VERZERRUNGSFREIES BILD Es werden auch neue Alterskohorten aufgenommen: die heute 12-Jährigen, die heute 35- bis 44-Jährigen und die heute 65- bis 74-Jährigen. Geplant ist, dass diese Kohorten in etwa acht Jahren in der Folgestudie DMS 7 weiter begleitet werden. Der Zuschnitt der Altersgruppen folgt den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und erlaubt damit internationale Vergleiche mit älteren Studien gleichen Zuschnitts. Ziel ist, ein möglichst verzerrungsfreies Bild der Bevölkerung in den ausgewählten Altersgruppen zu erreichen. Aus jedem Bundesland werden Zufallsstichproben gezogen, dabei werden die gleichen 90 Stichprobengemeinden gewählt wie bei der DMS V. Die Teilnehmenden sollen in einigen Jahren auch für die Nachfolgestudie DMS 7 gewonnen werden. Zum Studiendesign gehört ein ausgefeiltes Konzept für die Feldarbeit. Insgesamt vier eigens geschulte Teams werden dazu von September 2022 bis Juni 2023 in den 90 Stichprobengemeinden eingesetzt. Jedes Team besteht aus einer Zahnärztin oder einem Zahnarzt und einem Interviewenden. Sie sind für die Durchführung der Untersuchung und der Befragung verantwortlich. Hinzu kommt ein Kontakter zur persönlichen Vorabrekrutierung der Studienteilnehmenden. DIE DEUTSCHEN MUNDGESUNDHEITSSTUDIEN Die Deutschen Mundgesundheitsstudien DMS I bis 6 sind wissenschaftliche Untersuchungen über die Zahnund Mundgesundheit der Bevölkerung sowie die zahnmedizinische Versorgung in Deutschland. Seit 1989 wird im Abstand von mehreren Jahren die Gesundheit der Zähne und des Mundraums zufällig ausgewählter Patienten von Zahnärztinnen und Zahnärzten systematisch beurteilt. Die wissenschaftliche Leitung der Studie obliegt dem Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ). Finanziert wird die Erhebung von der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV). Mehr Infos finden Sie auf der Website des IDZ: www.idz.institute/dms6 Modularer Aufbau der DMS V, der DMS 6 und der DMS 7 Quelle: IDZ 34 | POLITIK
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