Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17

zm112, Nr. 17, 1.9.2022, (1606) FORTBILDUNG „REGENERATIVE THERAPIEN“ Regenerieren statt Reparieren – die Biologie im therapeutischen Instrumentenkoffer In der Mundhöhle kann es in unterschiedlichen Regionen und an verschiedenen Geweben krankheitsbedingt oder aber durch zahnärztliche Maßnahmen zu Gewebeverletzungen kommen. Wer kennt es nicht: Ein Zahn wird extrahiert – die Alveole kollabiert, ein Implantat war geplant – jetzt reicht das Knochenangebot nicht mehr. Es könnten viele klinische Beispiele aufgezeigt werden, bei denen es nach einer zahnärztlichen Maßnahme „nur“ zu einer Reparatur (Narbenbildung) des entsprechenden Gewebes kam/kommt. Früher war man in erster Linie bestrebt, einen Gewebeverlust oder eine Verletzung durch Reparatur zu begrenzen. Mit zunehmender Kenntnis des Gewebeaufbaus und des Zellmetabolismus auf molekularer Ebene wurde es möglich, eine wirkliche Regeneration zu erzielen, die funktionell und morphologisch das verloren gegangene Gewebe vollständig ersetzt. Insbesondere im Knochen, in der Schleimhaut und im Zahnhalteapparat gibt es Techniken und Methoden, verloren gegangenes Gewebe regenerativ wiederherzustellen. Allerdings ist trotz vieler Fortschritte zum Beispiel die Regeneration von Nervengewebe und damit auch der Pulpa nicht vollständig verstanden. Es ist also spannend zu erfahren, wo sich die regenerative Zahnmedizin momentan befindet. Welche Methoden sind erfolgreich anwendbar und wo sind nach wie vor Grenzen, die es im klinischen Alltag zu beachten gilt? Der Fortbildungsteil „Regenerative Therapien“ ermöglicht eine Standortbestimmung, in der neben den Stateof-the-Art-Verfahren auch Einblicke in neue Methoden und zukünftige Entwicklungen gegeben werden. Ich wünsche Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre! Herzlichst, Ihr Elmar Hellwig Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der zm Foto: privat AB SEITE 46 DIE SINUSBODENELEVATION Wenn das Knochenangebot im posterioren Oberkiefer für eine implantologische Versorgung nicht ausreicht, bietet sich die Sinusbodenelevation als bewährte Methode an. Neben verschiedenen Präparationstechniken steht eine Vielzahl möglicher Augmentationsmaterialien zur Verfügung. Die Autoren beschreiben den aktuellen Wissensstand zu den chirurgischen Techniken und gehen auf das Komplikationsmanagement ein. Autoren: Joscha G. Werny, Eik Schiegnitz, Keyvan Sagheb, Peer W. Kämmerer (Mainz) Foto: Eik Schiegnitz, MKG UK Mainz AB SEITE 56 DIE REGENERATION DES KNOCHENS – PRÄIMPLANTOLOGISCHE AUGMENTATIONSTECHNIKEN Je nach Defektkonfiguration und benötigter Knochenmenge stehen unterschiedliche Techniken und Materialien für die Hartgewebeaugmentation zur Auswahl. Der Beitrag stellt die verschiedenen Möglichkeiten der Augmentation sowie zur Gewinnung autologen Knochens vor. Der Patientenfall zeigt die Versorgung mit einer Auflagerungsosteoplastik. AutorInnen: Tobias Möst, Marco Kesting, Rainer Lutz, Mayte Buchbender (Erlangen) Foto: Tobias Möst, UK Erlangen 44 | ZAHNMEDIZIN

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=