Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17

zm112, Nr. 17, 1.9.2022, (1613) entfernen, bieten sich unterschiedliche Methoden an. Von klinischer Relevanz sind insbesondere die Techniken mittels Osteotom und Piezochirurgie. Osteotom: Das Osteotom gleicht einem schmalen, langen Zylinder, der häufig im mittleren Bereich einen abgeschrägten Anteil aufweist, der dem Instrument sein Z-förmiges Erscheinungsbild verleiht (Abbildung 2e). Zum Einsatz kommt das Instrument meist in Kombination mit einem chirurgischen Hammer. Das Osteotom steht in unterschiedlichen Durchmessern zur Verfügung und wird entsprechend dem aufbereiteten Implantatbett ausgewählt. Der schmalere Anteil des zylindrischen Meißels wird dabei ins aufbereitete Implantatbett eingebracht und mit vorsichtigem Klopfen in Richtung Kieferhöhle gestoßen. Dadurch wird die knöcherne Lamelle zwischen dem Boden des Implantatbetts und dem Kieferhöhlenboden vom umgebenden Knochen gelöst. Vorteil dieser Methode: Sie ist schnell und simpel. Nachteilig ist zu erwähnen, dass es bei dieser Technik leicht zu Perforationen der Schneider´schen Membran kommen kann. Piezochirurgie: Als Alternative zum Osteotom gibt es die Möglichkeit, die knöcherne Lamelle am Boden des Implantatbetts mit einem piezoelektrisch-schwingenden Instrument zu entfernen. Dazu wird das wassergekühlte, zylinderförmige Instrument auf dem Aufsatz des Handstücks befestigt. Durch das in Schwingung versetzte Handstück wird der Knochen am Boden des Bohrstollens sanft abgetragen. Dabei ist darauf zu achten, dass der Abtrag gleichmäßig erfolgt. Diese Methode zur Entfernung der Knochenlamelle ist zeitlich aufwendiger als die Mobilisierung mittels Osteotom, jedoch ist die Gefahr einer Perforation der Schneider´schen Membran geringer. In einer Tierversuchsstudie, bei der der interne Sinuslift an Schweinekiefern durchgeführt wurde, zeigten sich deutliche Unterschiede in den Komplikationsraten: Während die Präparation mittels Piezochirurgie nicht zur Perforation der Schneider´schen Membran führte (0/9) kam es bei der Präparation mittels Osteotom in allen neun Fällen (9/9) zu einer Perforation [Stelzle und Benner, 2011]. Einzubringendes Material Sowohl beim externen als auch beim internen Sinuslift können autogene Transplantate oder Knochenersatzmaterialien zum Einsatz kommen. Advanced Platelet Rich Fibrin (A-PRF): Bei der Anwendung von A-PRF werden die körpereigenen Regenerationsvorgänge genutzt und beschleunigt. Dabei wird den Patientinnen und Patienten eine geringe Menge an Blut entnommen, das anschließend Abb. 3: a: linker Oberkiefer mit lateralem knöchernem Defekt in Regio 25 und 26, b und c: Perforation der Schneider´schen Membran während der Bildung des Mukoperiostlappens aus okklusaler (b) und lateraler (c) Perspektive, d: autogene A-PRF-Membranen, e: Defektdeckung mit resorbierbaren Kollagen- und A-PRF-Membranen a b c d e Fotos: Eik Schiegnitz

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