zm112, Nr. 19, 1.10.2022, (1828) DER BESONDERE FALL MIT CME Monostotische fibröse Dysplasie des Gesichtsschädels im Kindesalter Paul Römer, Peer W. Kämmerer Eine junge Patientin wird mit einer seit einigen Monaten progredienten, unklaren Schwellung im Bereich der linken Wange bei ihrem Kinderzahnarzt vorstellig. Nach Überweisung in eine kieferchirurgische Klinik wurde eine MRTUntersuchung angefertigt, die multiple suspekte, osteolytische Destruktionen des linken Unterkiefers aufwies. Eine Probeentnahme erbrachte schließlich den Nachweis einer fibrösen Dysplasie. Eine zehnjährige Patientin stellte sich mit einer seit einigen Monaten bestehenden Schwellung der linken Wange bei ihrem Kinderzahnarzt vor. Allgemeinanamnestisch bestanden keine Vorerkrankungen. Die klinische Untersuchung zeigte neben einer leicht verminderten Mundöffnung ein regelhaftes Wechselgebiss mit physiologischen Zahndurchbrüchen und altersgerechter Zahnentwicklung. Die Seitenzähne im betroffenen dritten Quadranten wiesen keine Perkussionsempfindlichkeiten auf, Vitalitätsproben an den Zähnen 43, 75 und 46 zeigten sich positiv. Abgesehen von einer knochenharten, nicht druckdolenten Auftreibung der linken Mandibula und einer daraus resultierenden moderaten, asymmetrischen Gesichtsschwellung existierten keine klinisch apparenten Beschwerden. Zur weiteren Diagnostik und Therapie wurde die Patientin daraufhin an die Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Mainz überwiesen. Zur (differenzial-)diagnostischen Beurteilung und Darstellung der Befundausdehnung wurde zunächst unter Berücksichtigung des Kindesalters eine Bildgebung mittels Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt. Diese zeigte in der T1-Wichtung im Bereich des linken Kieferwinkels lokalisierte diffuse, inhomogene und signalarme Strukturen mit expansiver Auftreibung der Kortikalis und entzündlicher Begleitreaktion der angrenzenden Muskulatur (Abbildung 1). Aufgrund Abb. 1: MRT-morphologisch zeigen sich bei Erstvorstellung 2020 in der T1-Wichtung diffuse, inhomogene und signalarme Strukturen mit expansiver Auftreibung der Kortikalis und entzündlicher Begleitreaktion der angrenzenden Muskulatur (weißer Pfeil). Quelle: Peer W. Kämmerer 30 | ZAHNMEDIZIN
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