Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 19

zm112, Nr. 19, 1.10.2022, (1875) mehrerer Schneidezähne bedacht werden. Der Lückenschluss im Unterkiefer nach Keimentnahme konnte mithilfe skelettaler Verankerung ebenfalls reibungslos erfolgen. Es sollte jedoch wie beim kieferorthopädischen Lückenschluss die Anlage der dritten Molaren in der verkürzten Zahnreihe geprüft werden, um für den zweiten Molaren des Gegenkiefers einen Antagonisten zu haben. Ziel des Beitrags war es, die Autotransplantation nach Frontzahnverlust und Aplasie ins differenzialdiagnostische und -therapeutische Spektrum als gleichberechtigte Variante einzubeziehen. Die Rekonstruktion von Zähnen mit Komposit ermöglicht eine direkte und maximal zahnerhaltende Therapie, bei der die Zahnhartsubstanz nicht oder nur minimal im Sinne einer Anschrägung abgetragen werden muss. Im Vergleich zur Rekonstruktion mit keramischen Veneers muss dabei in der Regel wesentlich mehr Zahnhartsubstanz geopfert werden, um die nötigen Keramikschichtstärken einhalten zu können. Reparaturen, Farb- und Formanpassungen lassen sich mit der Komposittechnik im Vergleich zu KeramikresAbb. 14: Planungssituation vor Rekonstruktion und Umformung a: Beurteilung der Situation anhand von klinischen Bildern: - 13: massiver Zahn im Vergleich zu 22 - 44: Prämolar, der in 11 umgewandelt werden soll mit circa 1,5 mm zu niedrigem Margo gingivae - 21: circa 2 mm zu kurze klinische Krone - 22: circa 2 mm zu kurze klinische Krone und circa 2,5 mm zu niedrigem Margo gingivae - Inzisalkantenverlauf, der noch nicht der Ackermann-Treppe entspricht b: Diagnostisches Wax-Up auf Planungsmodellen c: Silikonschlüssel d: Anprobe des Silikonschlüssels in situ Abb. 15: a: Erste Modellation und Beurteilung der Form: Umsetzung eines Inzisalkantenverlaufs im Sinne einer „Ackermann-Treppe“ sowie eines harmonischen Gingivaverlaufs b: Herausgearbeitete Formfehler: - neo 12: mesiale Ecke läuft zu spitz aus - Lichtbrechungen an der Innenkurvatur sind an neo 11 zu breit und an 21 zu „kantig“ c: Erfolgte Optimierungen: - mesiale Ecke des neo 12 ist eingerundet - die Lichtbrechung und innere Kurvatur an neo 11 definierter und an neo 21 eingerundet sowie die vestibuläre Oberfläche entlang der Mammelons individualisiert Fotos: M.-T. Weber Fotos: M.-T. Weber Abb. 16: Kontrolle nach einem Jahr a: Ausgangsbefund b und c: Kompositrekonstruktion nach einem Jahr in situ sowie röntgenologische Kontrolle Foto: M.-T. Weber Quelle: G. Bellmann Quelle: G. Bellmann 14a 14b 14c 14d 15a 15b 15c 16a 16b 16c ZAHNMEDIZIN | 77

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