METHODIK Prof. Dr. A. Rainer Jordan, wissenschaftlicher Direktor des IDZ, erläuterte das Studiendesign, das gemeinsam mit der DGKFO entwickelt worden war: „Wir haben uns auf achtund neunjährige Kinder konzentriert, weil danach besonders schwere Erkrankungsformen bereits im Rahmen einer sogenannten Frühbehandlung therapiert werden und dann der ursprüngliche Gebisszustand für epidemiologische Untersuchungen nicht mehr zugänglich ist.“ Die Studienteilnehmer wurden durch ein mehrstufiges Zufalls-Auswahlverfahren gewonnen. „In einem ersten Schritt wurden als Studienzentren je Bundesland eine Stadt-, eine Großstadt- oder eine Landregion ausgelost. Über die Einwohnermeldeämter dieser 16 Studienzentren wurden anschließend etwa 2.000 Kinder zur Teilnahme an der Studie angeschrieben. Die Untersuchungen wurden von speziell für diese Studie geschulten Zahnärzten durchgeführt, die insgesamt 705 Kinder untersucht haben. Die Zahlen sind somit repräsentativ für Deutschland“, erklärte Jordan. Die Untersuchungen wurden nach internationalen Standards der Oralepidemiologie durchgeführt und fanden von Januar bis März 2021 statt. Am Beginn stand eine umfangreiche Datenerhebung mittels direkter Befragung der Eltern/Kinder durch eine Interviewerin. Hier wurden unter anderem sozioökonomische Daten, das Mundhygieneverhalten und auch die Verbreitung von Habits, Dyskinesien und Dysfunktionen ermittelt. Danach schloss sich die körperliche Untersuchung der Kinder mit einem DR. WOLFGANG EßER, KZBV: „ES GIBT KEINE ÜBERVERSORGUNG IN DER KFO“ „Das Studienergebnis zeigt, dass der kieferorthopädische Behandlungsbedarf von Kindern und Jugendlichen von etwa 40 Prozent über viele Jahre konstant geblieben ist. Zudem sehen wir eine gleichbleibende Verteilung in den kieferorthopädischen Indikationsgruppen. Die Ergebnisse zur Frühbehandlung und der Vergleich mit weiteren Abrechnungsdaten belegen, dass es in der kieferorthopädischen Versorgung – anders als behauptet – keine Überversorgung gibt.” Im Hinblick auf die höheren Kariesprävalenzen bei Kindern mit kieferorthopädischem Behandlungsbedarf hob der Vorsitzende des Vorstands der KZBV das präventive Potenzial der Kieferorthopädie hervor: „Die Kieferorthopädie ist und bleibt daher essenzieller Bestandteil einer präventionsorientierten Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.” Lesen Sie auch den Leitartikel von Dr. Eßer auf Seite 6 zum selben Thema. Foto: KZBV/Knoff zm112, Nr. 20, 16.10.2022, (1933) calendar-alt J06 * J,6 H&(9CUB CLOCK L,3GM * JM3GM S"B 5>E>=%TN )HD=@>T5SIE *#-,/&$ )+" $(.$ #1%$".$ !"'0(& NF/UB(U-ROPPU- '!B >"BU- .BQFOPQ<<(Q? B#-8 #K .Q(OU-(4O--U-7 .BQFOP(UQK #-8 AOB(P:"Q'(<O:"&UO(6 .B9?BQKK #-8 %-KU<8#-?4 ---*(,617+6;8915*(, )"!&$*($#*"$ %'( G $1N+.#-&(U 2 ;9P(U-'BUO 2 =9/ DU'UBU-(4O--U061,/,55761, <)"$#3/1/48, :6( 5.766,6(, !;5':55;36,6 %36 :6( 2;1& !43?7?& /045 (?>;8-* ,48>& =?09?2 1:;7 ,?>4*8 1-36;407 .*-$87'-0 %8<* @;80*?- ,-<3877 +<6?- "-#-0 .*-$87'08 )-'-06-7 .*-$ /<2?79-0 TITEL | 23
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