Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20

Wir haben uns in diesem Jahr für eine etwas andere Choreografie entschieden als sonst üblich. Das Einstiegsthema Berufsethik ist jetzt nicht automatisch etwas, was die Kollegin und der Kollege am Montag danach gleich kochrezeptesk umsetzen können, aber wenn die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Prof. Buyx, zusagt, muss man die Gelegenheit beim Schopf packen. Des Weiteren beleuchten wir den Dauerbrenner Nachhaltigkeit in der Medizin, bevor wir uns biologischen Aspekten nähern, da streifen wir neben der Homöopathie auch die Themen Root Cause (also Exodontie unter „biologischem“ Vorwand), Sportzahnmedizin und Speicheldiagnostik. Zum Thema Speichel konnten wir einen der weltweit führenden Forscher gewinnen, Prof. Ruhl von der University of Buffalo – für mich das Highlight der kompletten Veranstaltung. Am Samstag fahren wir mit dem zweiten biologischen Teil mit Paro-Schwerpunkt fort, bevor uns das Genfer Team Sailer/Fehmer zum Schluss ein praxisnahes Feuerwerk der festsitzenden Prothetik bieten wird. Sie sehen, das wird ein sehr facettenreicher Deutscher Zahnärztetag 2022. Zum Schluss frage ich natürlich nach der Bilanz Ihrer Amtszeit. Wie zufrieden sind Sie? Ich bin nicht unzufrieden. Wir haben in der Zeit viele Dinge angepackt und ich glaube, es war auch ein roter Faden erkennbar, den wir durch unser Positionspapier „Perspektive Zahnmedizin 2030“ definiert haben. Da sind sozusagen Leitplanken für die künftige Arbeit definiert worden. Ich glaube, es ist auch ganz gut gelungen, der trilateralen Idee wieder mehr Leben einzuhauchen, das lag mir von Beginn an immer am Herzen. Auch die durch die Umsetzung der neuen Approbationsordnung vielerorts spürbare Aufbruchstimmung an den zahnmedizinischen Standorten sehe ich positiv. Eine wichtige Perspektive für mich war, seit über zehn Jahren – nach 2005 – wieder eine echte DGZMKGemeinschaftstagung aller Fachgesellschaften als Deutschen Generalistenkongress auf die Beine zu stellen, wofür ich lange belächelt wurde. Heute haben wir die Zusage aller Gruppierungen und ich bin freudig gespannt auf 2025, wenn dieser Kongress dann über die Bühne geht. Betrachtet man die über 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von 2005 bei 12.000 DGZMK-Mitgliedern, dann dürfen wir bei heute über 25.000 Mitgliedern von einem großen, wegweisenden Kongress ausgehen, bei dem vielleicht auch einmal ein/e Gesundheitsminister/in persönlich erscheint. Werden Sie die Zeit im DGZMKVorstand vermissen? Natürlich. Vermissen werde ich die zahllosen Videokonferenzen, aber vor allem die persönlichen Treffen, wir waren in den sechs Jahren wirklich ein eingeschworener Haufen. Ansonsten lebe ich nach dem Motto „Alles hat seine Zeit“ – ich kann super loslassen und es kommen ja neue Aufgaben, alleine schon die Tätigkeit beim MFT ist so abwechslungsreich, dass mir sicher nicht langweilig wird. \ Das Gespräch führte Benn Roolf. 4BH IJBJH& 9A8B<+A'- -( /09<= ;"1687" 4BH F:GJ& 0:&>J I7H 6, GJ'JB&F:'J 9:DHJ A&" '/$DCJ& "BJF 'BC ;D&J& IJBJH&* :<"'87=<=% 37= 4"% $091<=7#9=% +287"%=% I7H 5A&"J& A&" 2JA>A&"J&1 B&"B@B"AJ<<J& 3&GJ8#CJ& I7H EH:(BFGH7&"JH A&" ?#IC):HJ)J$DF<JH A&" @BJ<J& )JBCJHJ& =#! 0J:<F* ,#90<1&.&;"1687" %!)$*)" '$) ,(& +)# .,(&)"+)"- 9J"J 4#$DJ JB&J &JAJ 3>CB#&. 9JC%C J&C"J$>J&- -(*509<=*;"1687")!= POLITIK | 59

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