zm112, Nr. 21, 1.11.2022, (2094) bei der das Erbgut der Mikroorganismen sequenziert wird. Die molekulare Signatur jedes Mikroorganismus ist einzigartig für diesen spezifischen Keim. Als erster Schritt der NGS-Methode wird die Bakterien- und Pilz-DNA aus dem Abszessabstrich extrahiert. Die extrahierte mikrobielle DNA wird dann sequenziert und durch eine nachfolgende bioinformatische Analyse einem Bakterium oder Pilz bis auf Spezies-Level zugeordnet. Der PrecisionBIOMETM-Workflow ermöglicht außerdem eine genaue Quantifizierung mit einer Aussage über die absolute und die relative Häufigkeit von Mikroorganismen im Abszess. Darüber hinaus detektiert der Test die häufigsten Gene, die für antibiotische Resistenzen codieren und hilft somit dem Behandler direkt, die wirksamste Antibiotikatherapie anzuwenden. Für den Behandler und den Patienten entsteht keinerlei zusätzliche Belastung. Der intraoperativ genommene Abstrich wird in ein spezielles Reagenz gegeben, das das Erbgut der Mikroorganismen bis zu 30 Tage bei Raumtemperatur stabilisiert und konserviert. Dies ermöglicht eine einfache Handhabung ohne zusätzliche Labormaterialien und die gesamte Bestimmung wird wie gewohnt aus Species Name Staphylococcus pettenkoferi Corynebacterium jeikeium Corynebacterium minutissimum/ulcerans Pseudomonas aeruginosa Corynebacterium pseudogenitalium/tuberculostearicum Providencia stuartii Romboutsia timonensis Acinetobacter Iwoffii Brevibacterium mcbrellneri Stenotrophomonas maltophilia Micrococcus luteus Tab. 2, Quelle: Zymo Research Corporation, Irvine, CA, USA, 2022 Relative Abundance (%) 12.7 9.79 6.48 6.23 5.5 4.87 4.68 3.81 3.16 2.93 2.84 Absolute Abundance (# of cells) 2.0 x 103 2.3 x 103 1.5 x 103 1.5 x 103 1.7 x 103 6.7 x 102 1.5 x 103 6.1 x 102 1.0 x 103 7.0 x 102 1.3 x 103 Abb. 2: Relative Verteilung der Bakterien innerhalb des Abszess-Mikrobioms, dargestellt in einem Kuchendiagramm: Namentlich sind nur die Keime angegeben, die eine bestimmte Häufigkeit (abundance) einnehmen. Die Tabelle zeigt die einzelnen sequenzierten Keime mit der relativen Häufigkeit und der absoluten Anzahl der detektierten Zellen (absolute abundance). DR. MED. BENJAMIN WARWAS Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie Venusberg – Campus 1, Haus 11, 2. OG; 53127 Bonn felix.warwas@ukbonn.de Foto: Johann Saba Quelle: Zymo Research Corporation, Irvine, CA, USA, 2022 PROF. DR. DR. FRANZ-JOSEF KRAMER Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie Venusberg – Campus 1, Haus 11, 2. OG, 53127 Bonn Foto: privat 72 | ZAHNMEDIZIN
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=