Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 21

zm112, Nr. 21, 1.11.2022, (2101) Begrenzung der mittleren Schädelgrube zeigte sich nach intrakraniell aufgehoben und die Dura mater zum angrenzenden Temporallappen wurde bereits nach medial verdrängt. Der linke Jochbogen zeigte sich ebenfalls knöchern destruiert, das linke Kiefergelenkköpfchen war jedoch intakt. Im MRT zeigten sich neben einer Tumorinvasion des Musculus temporalis auch ipsilateral links intra- und paraparotideale Lymphknoten, die im Seitenvergleich vermehrt imponierten (Größe < 1 cm). Im Level IIb links zeigten sich im Seitenvergleich ebenfalls vermehrt Lymphknoten, allerdings ohne einen konkreten morphologischen Malignitätsverdacht. In der im Rahmen des komplettierenden Stagings durchgeführten 18-FDGPET-/CT Untersuchung (Abbildung 2) zeigte sich eine massive Glukoseanreicherung im Bereich der linken Kiefergelenkspfanne. Anzeichen für eine Fernmetastasierung fanden sich nicht. Es erfolgte die CT-gesteuerte Punktion des Tumors an der Schädelbasis zur histologischen Einordnung. Die exakte histologische Klassifizierung des Tumors stellte sich als hochgradig diffizil heraus: Zunächst konnte nur ein wenig differenzierter, solide wachsender, maligner Tumor diagnostiziert werden. Ausgiebige Zusatzuntersuchungen und mehrere referenzpathologische Stellungnahmen konnten ebenfalls keine definitive histopathologische Einordnung des Befunds erzielen. Nach der Vorstellung des Falles in der interdisziplinären Tumorkonferenz begann zunächst eine neoadjuvante OBERFELDARZT DR. MED. DR. MED. DENT. ANDREAS PABST Klinik VII; Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie Bundeswehrzentralkrankenhaus Rübenacher Str. 170, 56072 Koblenz Andreas1Pabst@bundeswehr.org Foto: BWZK Quelle: MKG-Chirurgie, Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz Abb. 2: Das 18-FDG-PET/CT (axial) zeigt eine deutliche Glukosespeicherung über dem linken Kiefergelenk (roter Kreis). Quelle: MKG-Chirurgie, Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz Abb. 3: Histologisches Bild des entdifferenzierten Sarkoms: großes Bild: Epidermisanteile mit subkutanen, deutlich pleomorphen, mesenchymalen Formationen eines spindelzellig wachsenden, deutlich entdifferenzierten Tumors, Inset 1 (oben): Tumorformationen (links) neben regulärem Hirngewebe (rechts), Inset 2 (unten): Immunhistochemische Vimentin-Färbung zum Nachweis des mesenchymalen Ursprungs ZAHNMEDIZIN | 79

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