Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

entspricht einer Belastung der bundesweit 18.000 Apotheken in Höhe von 120 Millionen Euro pro Jahr netto, rechnete die ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening vor: „Die Apotheken sind keine Kostentreiber. Unser Anteil an den jährlichen GKV-Ausgaben liegt bei 1,9 Prozent. Seit 2005 ist die Tendenz sinkend. Das sind Fakten, die neben der Politik auch der GKV-Spitzenverband endlich anerkennen muss.“ Bereits im Vorfeld der Verabschiedung im Bundestag hatten Apotheken im Saarland, in Schleswig-Holstein, Hamburg und Brandenburg am 19. Oktober aus Protest bereits mittags geschlossen. Der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) sorgt sich um die Versorgung der Patienten mit innovativen Arzneimitteln und um den Standort Deutschland. „Die Krisen sind allgegenwärtig, umso wichtiger wäre es gewesen, für die Unternehmen keine zusätzlichen Belastungen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro zu beschließen. Vielmehr wäre die Chance zu ergreifen, die Arzneimittelversorgung der Menschen sowie den Pharmastandort Deutschland zu stärken und zukunftsfest zu gestalten“, fasst Dr. Hubertus Cranz, Hauptgeschäftsführer des Verbands, die Kritik der Branche zusammen. PHARMA: MEHR BELASTUNG GEHT EINFACH NICHT! Ein Argument, das auch der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) aufgreift. Hauptgeschäftsführer Dr. Kai Joachimsen sagt: „Die Pharmabranche stabilisiert die Finanzen der Krankenkassen mit Milliardenrabatten. Seit 2009 sind es insgesamt 174 Milliarden. Mehr geht einfach nicht, wenn man die Versorgung nicht gefährden will. Übrigens sind wir nicht die einzigen, die vor den negativen Effekten des Gesetzes warnen. Fast alle Stakeholder sehen darin massive Nachteile für die Gesundheitsversorgung. Wir haben eine echte Loose-loose-Situation!” pr DR. WOLFGANG EßER „DAS IST FAKTISCH DAS AUS FÜR DIESE BEHANDLUNG!“ Der KZBV-Vorsitzende Dr. Wolfgang Eßer zeigte sich angesichts der beschlossenen Regelungen fassungslos: „In zahlreichen Gesprächen und in der Expertenanhörung im Bundestag wurde klar dargelegt, dass die strikte Budgetierung das faktische Aus für diese wichtige Behandlung bedeutet. So wichtig die Versorgung vulnerabler Gruppen ist, eine Ausnahmeregelung für die Parodontitis-Therapie hätte alle GKV-Versicherten einschließen müssen. Die weit überwiegende Mehrheit der Patientinnen und Patienten, die dringend auf eine wirksame und auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft basierende Behandlung angewiesen ist, bleibt mit dieser Entscheidung auf der Strecke.“ 'J?9B4". 2C#><0K4". -4<:I0?4". H4<>JK+ =K0I *4I9B4 6:4<@)9B4% F&&4< "C< E 89B<J>>4% 1&0!0 2$ -'%# ) .("' .,+ /20* ;"J,4<?0I A3"/ FF 7 =?>494& FF 5IC? ()I>% G0"! 4J"#09B% <"J-5>B1I C4"0 HH 8 @BA5:5& HH 6IEB D0? HC"/0&4"> /4">0I4< 14?>0C<0>J3"4" 7; 0J>5'A5 405> J"0J>5'A5 25BA1E>1AJ4"5"/ 5J"B 05> J""4-1AJ-5" (4"4&5>5 D1#A5A J&&5>/ 5K1I +1B 9J5 ;5#5BAJK5" +4II5"% $=; FJ5 J051I5 @>K*"!E"K !E> C5#5BAJKE"K J"0J>5'A5> 25BA1E>1AJ4"5" 1II5> 3>A, ()I>% F&&4<% H4?>% G )5J" $J:DAD*>A5" = )5J"5 @J"+J>'!5JA ? .4II5 -JBE5II5 )4"A>4II5 $=; (5D> E"A5> ! zm112, Nr. 22, 16.11.2022, (2155) POLITIK | 21

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