Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

zm112, Nr. 22, 16.11.2022, (2166) 35 JAHRE HILFSWERK DEUTSCHER ZAHNÄRZTE Den Armen helfen, wo immer es geht! Yvonne Schubert Seit seiner Gründung hat das Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ) humanitäre Projekte in über 50 Ländern mit einem Spendenvolumen von 35 Millionen Euro aufgebaut. Die Arbeit ist heute so wichtig wie vor 35 Jahren, als Zahnarzt Carl-Heinz Bartels die Not der Leprakranken in Thailand erstmals erlebte und helfen wollte. Das HDZ hatte einen Vorläufer: die „Patenschaft Niedersächsischer Zahnärzte für Lepragebiete“, aufgebaut von dem 2001 verstorbenen Göttinger Zahnarzt Carl Heinz Bartels. Seine Erlebnisse in den Lepragebieten Südostasiens hatten Bartels 1981 zur Gründung dieser karitativen Initiative bewegt. In seinem Freund Klaus Winter fand er einen engagierten Mitstreiter. „Über 200 Zahnarztpraxen lieferten wir in den Anfangsjahren in Entwicklungsländer. Das war damals eine logistische Herausforderung“, erinnert sich der heutige stellvertretende HDZ-Vorsteher Winter. Mit dem Übergang des Hilfswerks in eine Stiftung 1987 und den wenig später beginnenden Altgold-Sammelaktionen nahmen die Projekte eine neue Größenordnung an. Zu den bisherigen (zahn-)medizinischen Hilfen kamen nun auch Bildungsprojekte für bedürftige Kinder, Nothilfen und Lepra-Projekte. DAS TEAM BRAUCHTE OFT NERVEN WIE DRAHTSEILE Eine wichtige Rolle spielte dabei die Zusammenarbeit mit internationalen Partnerorganisationen, von denen die Don Bosco Mission mit ihren christlichen Werten und herausragenden Erfahrungen in der humanitären Arbeit eine Schlüsselrolle einnahm. Die Projektförderungen belaufen sich bis heute auf rund 9,3 Millionen Euro. Im Rahmen der humanitären Arbeit brauchte das HDZ-Team häufig Nerven wie Drahtseile. Oftmals mussten Spendenmaterialien in entlegene Regionen der Welt verschifft und per Eselskarren oder mit klapprigen LKWs über unwegsame Straßen an ihr Ziel transportiert werden. Häufig war die Not der Menschen so groß, dass es selbst für erfahrene Helfer schwer war, die Eindrücke zu verdauen. Hinzu kam die Bearbeitung der vielen Spendenquittungen und Altgoldbriefchen. Und dennoch: Die Hilfe ging weiter. „Ich habe viel Leid gesehen in meinem Leben“, sagt Winter. Er denkt noch oft an die 15 nepalesischen Waisenkinder, die ohne Wasser und Heizung in einem Kuhstall lebten und täglich mit einer Handvoll Reis und Linsen auskommen mussten, oder an zwei minderjährige Schwestern, die ganz alleine in einem Slum In der Lepraklinik in Indien brauchen Betroffene, die aufgrund ihres Schicksals oft aus der Gesellschaft ausgestoßen werden, dringend Hilfe. Im Integrationszentrum in Carei, Rumänien, können Roma-Kinder spielen, lernen und einfach Kind sein.

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