zm112, Nr. 22, 16.11.2022, (2172) „Die Wiedereinführung der Budgetierung in verschärfter Form wird zur Verschlechterung der Patientenversorgung führen. Denn für begrenzte Mittel kann es auch nur begrenzte Leistungen geben“, unterstrich er. Viel schwerwiegender sei aber das Signal, das Lauterbach an die jungen Kolleginnen und Kollegen aussende. Wenn die vollständige Honorierung der Leistungen durch die GKV nicht mehr gewährleistet sei, werde die Selbstständigkeit zu einem wirtschaftlichen Risiko. „Leidtragende werden die Patienten sein“, zeigte sich Schott überzeugt. BENZ WIRBT FÜR KLEINE PRAXEN Auf den massiven Einfluss von Finanzinvestoren auf die Gesundheitsversorgung ging der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Prof. Dr. Christoph Benz, in seinem Grußwort ein. Die vorherige Bundesregierung habe „die Türen für Finanzinvestoren sperrangelweit aufgemacht“. Die aktuelle Regierung wolle Gesundheitskioske und kommunale MVZ einführen. „Was aber bei all diesen Modellen nirgendwo vorkommt, ist die Struktur, der wir seit Jahrzehnten den Erfolg in der Zahnmedizin verdanken: Die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen in kleiner, mittelständischer Struktur.“ Man habe den Eindruck, es solle alles in Richtung Anstellung gesteuert werden. In seiner Rede brach Benz daher eine Lanze für kleine, nicht-industrielle Praxisstrukturen. Diese seien der Kern der zahnmedizinischen Versorgung in Deutschland. NEUE DENKMODELLE FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT Zum Abschluss des Festaktes hielt der Biologe und Umweltpolitiker Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker einen eindringlichen und anschaulichen Vortrag darüber, wie sich mehr Wohlstand und weniger Ressourcenverbrauch verbinden lassen könnten. Doch dazu sei an vielen Stellen ein komplettes Umdenken erforderlich. Denkmodelle, die in der Vergangenheit auf einer dünn besiedelten Erde („einer leeren Welt“) zum Erfolg geführt hätten, würden in der aktuellen Situation („einer vollen Welt“) nicht mehr funktionieren und seien zum Scheitern verurteilt. sr Christian Berger, Präsident der Bayerischen Zahnärztekammer, sprach sich für weniger BEMA und mehr GOZ aus. NEWS BUNDESZAHNÄRZTEKAMMER DER NEUE JAHRESBERICHT IST DA! Der aktuelle Jahresbericht der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) ist unter dem Titel „Changes“ erschienen und wirft einen Blick zurück auf die vergangenen zwölf Monate. In Kurzform umreißt die BZÄK das Aufgabenspektrum und die Arbeitsschwerpunkte von Juli 2021 bis Juni 2022. Der Jahresbericht bündelt aktuelle Informationen und Daten zur zahnärztlichen Berufsausübung, zur GOZ und zum Gebührenrecht, zum Thema Prävention, zu Mitarbeitern in der Praxis, zur Telematik sowie zu Fort- und Weiterbildung, Qualitätsmanagement, Patientenorientierung, sozialen Aufgaben und Hilfsorganisationen sowie zur europäischen und internationalen Zusammenarbeit. LL Kostenloser Download: https://www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/presse/ jahresbericht/jahresbericht_bzaek.pdf Quelle: BZÄK 38 | POLITIK/NACHRICHTEN
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