Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

mehr als zwei Stunden pro Tag [3]. Das Schmerzmaximum befindet sich häufig im Oberkiefer oder oberhalb der Wangen. Ein Ausstrahlen in Unterkiefer, Hinterkopf, Ohr, Schulter oder Arm ist selten, aber möglich. Der Schmerz wird durch Berührung, Druck, Kauen oder Sprechen nicht verstärkt. Im klinischen Alltag ist der PIFP eine Ausschlussdiagnose. Jede nicht zwingend notwendige zahnärztliche Intervention soll bei Verdacht auf ein PIFP dringend vermieden werden, da diese den Schmerz nicht beseitigt. Im Gegenteil kann jegliche invasive zahnärztliche Behandlung zwar zunächst zu einer vorübergehenden Besserung, aber langfristig zu einer Intensivierung und sogar Chronifizierung der Schmerzen führen [Sommer, 2012]. Die Therapie des PIFP ähnelt medikamentös der des neuropathischen Gesichtsschmerzes. Zudem ist eine neurologische Anbindung sowie die Schmerz- (psycho-) therapeutische Unterstützung unerlässlich. Häufig führen langjährige Therapieversuche bei den PatientInnen nur zu einer Schmerzlinderung. Der Leidensdruck ist oft hoch. Es ist daher unerlässlich, die Betroffenen in die Therapieüberlegungen zu involvieren. FAZIT Durch die international gültige Gesichtsschmerzklassifikation ICOP können Gesichtsschmerzsyndrome im zahnärztlichen Alltag besser erkannt, klassifiziert und einer spezifischeren Therapie zugeführt werden. In diesem Kontext ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit ein wichtiger Ansatz zur richtigen Betreuung und Unterstützung der betroffenen PatientInnen. Die Untersuchung zum Ausschluss einer dentogenen Schmerzgenese sollte sich aus sorgfältiger extraoraler sowie nachfolgender intraoraler Untersuchung zusammensetzen. Additiv ist zudem die röntgenologische Untersuchung von großer Bedeutung. Insbesondere bei komplexen Patientenfällen ist die Anfertigung einer digitalen Volumentomografie sinnvoll. Nach Ausschluss eines Fokus auf dem Gebiet der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde soll von invasiven und operativen Eingriffen zur Schmerztherapie abgesehen werden, um die Ausbreitung und/oder Chronifizierung der Gesichtsschmerzen zu verhindern. Eine interdisziplinäre Betreuung durch neurologische Fachzentren zur Diagnosesicherung und medikamentösen Therapie sowie eine schmerz- und psychotherapeutische Unterstützung stellen wichtige Pfeiler im Rahmen der Behandlung der PatientInnen dar, die unter Gesichtsschmerzen leiden. Das Ziel soll dabei sein, PatientInnen richtig zu beraten und zu betreuen, um ihre Symptome und Schmerzen zu lindern und so eine langfristige Verbesserung der Lebensqualität zu erzielen. \ PROF. DR. MED. DR. MED. DENT. MARTIN GOSAU Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtsschirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Martinistr. 52, 20251 Hamburg PD DR. MED. DR. MED. DENT. CHRISTIAN KNIPFER Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtsschirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Martinistr. 52, 20251 Hamburg zm112, Nr. 22, 16.11.2022, (2179) DIAO ist die neue Diamant-Generation von Komet. Mit patentierter SpacePearlTec für deutlich längere Standzeit, mehr Abtrag, bessere Kontrolle. Für deutlich längere Einsatzschärfe. Diamant fusioniert mit Perle. kometstore.de/diao © 04/2020 · 10006710v.001 TITEL | 45

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