Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

zm112, Nr. 22, 16.11.2022, (2182) MITARBEITERFÜHRUNG Streit wegen der Neuen im Team Dr. Anke Handrock, Maike Baumamm Regelmäßig verlassen Leute die Praxis und Ersatz muss her. Am Anfang scheint der Neuzugang auch ganz gut zu passen, aber dann bilden sich Grüppchen und unterschwellige Konflikte entstehen. Was tun? Wenn Sie die vier Phasen kennen, die Teams beim Onboarding durchlaufen, können Sie die Integration fördern und Ihre Truppe zu neuen Höhen führen. Wer diesen schon 1977 von Bruce Tuckman beschriebenen Prozess richtig begleitet, kann viele unnötige Wechsel vermeiden. In der ersten sogenannten Forming-Phase lernen sich die neuen und alten Mitglieder des Teams kennen. Die Neuen erkunden die Plätze im Team, die für sie zur Verfügung stehen könnten. Dabei lernen sie die allgemeinen Rahmenbedingungen kennen: Wer hat hier welchen Einfluss, wer sitzt und isst zusammen, wo kann ich mich anschließen und wo scheine ich nicht erwünscht zu sein? In dieser Phase gehen alle Beteiligten höflich und freundlich miteinander um. Sie klären untereinander vor allem: \ Wie darf man sich in dieser Gruppe verhalten? \ Wo liegen die Grenzen? \ Wer ist hier wer? Wer reagiert hier wann? \ Welche Regeln und Normen werden eingehalten? AM ANFANG LÄUFT ALLES GANZ GUT ... Als Chefin oder Chef erhält man von den „alten Teammitgliedern“ in dieser Zeit neutrales oder leicht positives Feedback zu den Neuen. So entsteht der Eindruck, jetzt hat es wohl endlich geklappt, das war die richtige Bewerberin oder der richtige Bewerber. Diese Einschätzung ist jedoch deutlich verfrüht, denn es handelt sich hier erst um die erste von vier Phasen. Um nach Neueinstellungen möglichst zügig wieder zur optimalen Teamleistung zu gelangen und die Neuen gleichzeitig zu binden, hat sich die systematische Führung nach verschiedenen Teamphasen bewährt. Foto: simikov – stock.adobe.com 48 | PRAXIS

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