Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 23-24

zm112, Nr. 23-24, 1.12.2022, (2278) Wir haben ein Herz für Tiere. 2021 lebte in fast jedem zweiten Haushalt mindestens ein Tier. Insgesamt halten die Deutschen 34,7 Millionen Hunde, Katzen, Kleinsäuger und Ziervögel. Hinzu kommen zahlreiche Zierfische und Terrarientiere, wie aus einer Studie des Marktforschungsinstituts Skopos im Auftrag des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) und des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands (ZZF) aus April 2022 hervorgeht. Die Untersuchung bestätigt dem deutschen Heimtiermarkt ein großes Wachstumspotenzial: „Mit einem Gesamtumsatz von 4,786 Milliarden Euro verzeichnete der stationäre Fach- und Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2021 ein Umsatzplus von sechs Prozent. Hinzu kamen 1,055 Milliarden Euro über den OnlineHandel sowie 162 Millionen Euro für Wildvogelfutter. Der Gesamtumsatz der deutschen Heimtierbranche liegt somit bei rund sechs Milliarden Euro.“ Zum Vergleich: 2016 waren es noch 31,6 Millionen Hunde, Katzen, Kleinsäuger und Ziervögel, für die die Deutschen 4,15 Milliarden Euro für Futter und Zubehör ausgaben. Zu der Dynamik trägt sicherlich bei, dass während der Pandemie die Zahl der Haustiere kräftig gewachsen ist. Dieser Trend hat sich auch auf den Umsatz der tierärztlichen Praxen und Kliniken in Deutschland 2021 ausgewirkt: Er ist im dem Jahr um zehn Prozent gestiegen. TIERMEDIZIN ALS INVESTMENT Nicht nur hierzulande lassen sich die Menschen ihr Haustier etwas kosten, auch in vielen anderen Ländern ist diese Bereitschaft groß. Das hat Haustiere und im Zuge dessen die Tiermedizin zu einem interessanten Markt für große Konzerne und Kapitalinvestoren gemacht. Sie treten mittlerweile auch in Deutschland verstärkt als Betreiber von tierärztlichen Praxen und Kliniken auf. KAPITALKETTEN IN DER TIERMEDIZIN Der Investor und das liebe Vieh Susanne Theisen Kapitalinvestoren und Konzerne kaufen nicht nur in großem Stil Arzt- und Zahnarztpraxen auf. Sie treten immer häufiger auch als Betreiber von tierärztlichen Praxen und Kliniken in Erscheinung. Wie verändert die Entwicklung den Beruf? Ist die Freiberuflichkeit in Gefahr? In der Tierärzteschaft gehen die Meinungen auseinander. Tierarztpraxen und Kliniken sind mehr und mehr in Investorenhand, denn große Konzerne kaufen sie in großem Stil auf. Foto: zorandim75 - stock.adobe.com 36 | POLITIK

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