zm112, Nr. 23-24, 1.12.2022, (2329) gen durch eine Körperschaft des öffentlichen Rechts zu meistern. Seine hanseatischen Tugenden wie Liberalität und Toleranz, gepaart mit Pragmatismus und Nüchternheit bildeten dann folgerichtig auch die Grundlage seines erfolgreichen Einsatzes auf Bundesebene – für den Freien Verband ebenso wie für die KZBV – und auch auf internationaler Ebene. … und vielseitig verwendbar Ein richtiger Bremer wächst mit dem Wahlspruch seiner Heimatstadt auf: Buten un binnen, wagen un winnen! Für Gerd Knauerhase hieß das: Also nicht nur in der eigenen Praxis der Selbstständigkeit frönen und Patienten versorgen, sondern zusätzlicher persönlicher Einsatz für die Anliegen des Berufsstands, die ja auch seine eigenen waren. Ab 1987 war er für fünf Jahre Vorsitzender der Vertreterversammlung der KZV Bremen und von 1993 bis 2000 Vorsitzender des Vorstandes dieser KZV. 1994 wurde er in den ehrenamtlichen Vorstand der KZBV gewählt, der seinerzeit von Karl Horst Schirbort und Peter Kuttruff geführt wurde. Gerd Knauerhase erhielt damit neue, zusätzliche Aufgaben: Neben der Mitgliedschaft im damaligen „Bundesausschuss der Zahnärzte und Krankenkassen“ und des „Bundesschiedsamtes für die kassenzahnärztliche Versorgung“ hatte er sich fortan mitverantwortlich mit IP-Richtlinien, den ersten Anfängen der Qualitätssicherung und „Neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden“ zu beschäftigen. Der KZBV-Vorstand schickte ihn als Vertreter der KZBV in den „Gemeinsamen Vorstandsausschuss BZÄK/KZBV des IDZ“ und in den „Deutschen Ausschuss für Internationale Zusammenarbeit“. In der Folgelegislaturperiode ab 1998 hatte er es, neben seiner Funktion als Erster Stellvertreter für Peter Kuttruff im Bundesausschuss, im KZBV-Vorstand mit Parodontologie und Oralchirurgie, dem Gutachterwesen und erneut mit der internationalen Zusammenarbeit zu tun. Im Dezember wurde er beim FDI-Jahresweltkongress in das „Dental Practice Committee“ gewählt. Seine standespolitische Heimat vergaß und verpasste Gerd Knauerhase dabei nicht. Den schon beschriebenen Spagat zwischen einer freiberuflich geprägten Selbstständigkeit und den einengenden Leitplanken der GKVStrukturen schaffte er schließlich mit viel Einsatzfreude auch im Bundesvorstand des Freien Verbandes. Und neben Dr. Norbert Grosse und mit ihm als langjährige Kongressleiter des seinerzeit alljährlichen Fortbildungskongresses des FVDZ in Davos waren sie das fachliche Aushängeschild des Freien Verbandes und die idealen Verbinder zur Wissenschaft. Zwei Herzen schlugen in der (standespolitischen) Brust des Gerd Knauerhase: eines für den Freien Verband, eines für KZV und KZBV. Alle haben ihm viel zu verdanken. Mein Freund Gerd Knauerhase verstarb am 19.10.2022 nach langer schwerer Krankheit. Dr. Jürgen Fedderwitz, von 2005 bis 2013 Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung und danach bis Ende April 2017 stellvertretender Vorsitzender PERSÖNLICHES | 87
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