rapie) behandelt. Hierzu zählen Bereiche, die der subgingivalen Reinigung häufig nicht ausreichend zugänglich sind, wie tiefe parodontale Taschen (≥ 6 mm), Knochentaschen und Furkationsdefekte [Sanz-Sanchez et al., 2020]. Das Ziel ist es, den Zugang zu diesen Bereichen zu erhalten, um sie adäquat zu reinigen und sie je nach Indikation zu regenerieren oder auch resektiv zu behandeln. Von großer Wichtigkeit ist es, Patienten nach Abschluss der Therapiestufen I bis III und nach Erreichen der Endpunkte in die unterstützende Parodontitistherapie (UPT/„Recall“) aufzunehmen. Deren Frequenz wird individuell an das Risikoprofil und den parodontalen Status der Patienten angepasst [Trombelli et al., 2015]. Ist Zahnerhalt auch bei prognostisch ungünstigen Zähnen möglich? Die parodontale Regeneration ist eine gute Therapiemöglichkeit, um die Prognose von stark betroffenen Zähnen mit tiefen Resttaschen und Knochendefekten oder Furkationsdefekten zu verbessern. Der zusätzliche Nutzen für den Attachmentgewinn liegt bei durchschnittlich 1,34 mm und für die Reduktion der Sondierungstiefen bei 1,2 mm [Nibali et al., 2020]. Eine gute Plaquekontrolle wirkt sich dabei positiv auf das Heilungsergebnis aus und sollte deshalb die Basis für alle parodontalchirurgischen Maßnahmen sein [Rosling et al., 1976]. Auch Zähne mit Furkationsbefall sollten in die Parodontaltherapie einbezogen werden. zm113 Nr. 01-02, 16.01.2023, (43) ZAHNMEDIZIN | 43 PROF. DR. PETRA RATKAKRÜGER Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie, Department für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg Hugstetter Str. 55, 79106 Freiburg petra.ratka-krueger@ uniklinik-freiburg.de 1985: Zahnmedizinisches Staatsexamen und zahnärztliche Approbation 1985-1992: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Poliklinik für Parodontologie am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Carolinum) Frankfurt 1986: Promotion 1992-2001: Oberärztin in der Poliklinik für Parodontologie am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Carolinum) Frankfurt seit 1993: Erster Spezialist für Parodontologie der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGP) 1997: Habilitation 2002: Wechsel an die Abteilung für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie der AlbertLudwigs-Universität Freiburg i. Breisgau seit 2004: Apl. Professur seit 2006: Studiengangsleiterin MasterOnline Parodontologie seit 2007: Leitung der Sektion Parodontologie in der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Freiburg 2019: Deutscher Preis für Dentalhygiene der Gesellschaft für präventive Zahnheilkunde e.V. Abb. 2: Nach vorangegangener nicht-chirurgischer Therapie wurde eine regenerative Parodontalchirurgie mittels Schmelz-Matrix-Proteinen und Knochenersatzmaterial in Kombination mit einer Membran durchgeführt. Abb. 3: Klinische und röntgenologische Situation ein Jahr nach regenerativer Parodontalchirurgie. Es zeigt sich eine stark reduzierte Sondierungstiefe im regulären Bereich (1 – 3 mm). Das Röntgenbild stellt eine Auffüllung des Defektes dar. Fotos: Uniklinik Freiburg, Parostatus.de GmbH
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