ZAHNMEDIZIN | 47 zm Nr. 03, 01.02.2023, (141) bildung 5 zeigt die klinische defizitäre Ausgangssituation mit konfluentem Mundboden und Vestibulum, das Biomodell mit dem Gerüstimplantat und montiertem Provisorium sowie ein Orthopantomogramm und ein klinisches Bild nach Anfertigung des definitiven Zahnersatzes. Hervorzuheben ist die ortsferne funktionsstabile Knochenverankerung, die durch die beiden langen Arme mit Extensionen, die um die Unterkieferbasis füßchenförmig fassend gestaltet sind, gewährleistet wird. Beide Arme verlaufen oberhalb des Foramen mentale, so dass der N. mentalis beidseits sicher geschont bleibt sowohl im Rahmen der Präparation als auch der Schraubenverankerung. Beispiel 4: Maxillektomie aufgrund von Plattenepithelkarzinom Infolge eines Plattenepithelkarzinoms des Oberkiefers beidseits (Abbildung 6A) bei vorbestehender onkologischer Behandlung infolge eines multiplen Myeloms im fortgeschrittenen Stadium bestand das Therapiekonzept bei einer 71-jährigen Patientin aus der radikalchirurgischen subtotalen Maxillektomie mit primärer Weichgewebewiederherstellung durch ein mikrovaskuläres laterales Oberarmtransplantat und anschließender Fortführung der onkologischen systemischen Therapie. Es erfolgte die einzeitige dentale Rehabilitation im Rahmen eines nachgeschalteten ambulanten Vollnarkoseeingriffs mit Einbringen eines primär kaufunktionell voll belastbaren IPS Implants® Preprosthetic. Für den Erfolg des einteiligen Gerüstimplantats entscheidend ist die richtige Positionierung der Implantatpfosten-Durchtritte durch das Weichgewebe: Dabei muss darauf geachtet werden, dass die vertikale anatomische Lippenund Wangeneinheit beidseits von der horizontalen Einheit des ehemaligen Oberkiefers separiert ist. Die Abbildungen 6B bis 6D zeigen die CAD-Planung, die intraorale Situation mit und ohne definitiven Zahnersatz, der hier wiederum stegverankert wurde. Dadurch ist die optimale Hygienefähigkeit neben der notwendigen onkologischen Kontrollmöglichkeit gewährleistet. Die dentale Rehabilitation ist vollständig trotz ausgeprägter Pseudoklasse III (analog Abbildung 4A), ohne dass eine weitere Abb. 3: Metallarmiertes Provisorium vor (A) und nach Verschraubung auf einem IPS Implants® Preprosthetic (B): Zu beachten ist die möglichst kontaktfreie Gestaltung der Provisoriumbasis zur Schleimhaut, um in der Wundheilungsphase jedweden Druck zu vermeiden. Der endgültige teleskopierende Zahnersatz der Patientin aus Abbildung 2 von basal (C) und klinisch auf die Teleskope des Oberkiefer-IPS-Implants®-Preprosthetic eingesetzt (D). Foto: V. Pawlaczyk, MKG-Chirurgie MHH Abb. 4: A bis D zeigen die Seitansicht der Planung eines IPS Implants® Preprosthetic (A) bei einer Patientin mit hochgradiger Atrophie des Oberkiefers mit Pseudoklasse III: Nach Verlust einer mehrere Jahrzehnte zuvor eingebrachten Beckenkammosteoplastik mit darin verankerten Zahnimplantaten stellt sich das Oberkiefervestibulum massiv vernarbt dar (B), der Oberkiefer ist konventionell prothetisch nicht mehr versorgbar, Haftkleber ist sichtbar. Das präoperative OPT zeigt den ausgeprägten Atrophiegrad des Oberkiefers (C). Während des Einbringens des IPS Implants® Preprosthetic wird die vestibuläre Gerüstoberfläche durch den mobilisierten Bichat´schen Fettpfropf abgeschirmt (D). Foto: V. Pawlaczyk, MKG-Chirurgie MHH
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=