zm Nr. 03, 01.02.2023, (161) ZAHNMEDIZIN | 67 stabilisiert. Die erste bikortikale Stabilisierung befindet sich am Oberkieferalveolarkamm und die zweite bikortikale Stabilisierung im Jochbeinkörper [Bedrossian et al., 2006]. Von Vorteil bei der Insertion von Zygoma-Implantaten ist die navigierte Chirurgie (Abbildung 9). So wurden in einer Studie 188 Zygoma-Implantate mit einer Überlebensrate von 98,4 Prozent via Echtzeitnavigation mit vielversprechender, hoher Genauigkeit platziert [Wu et al., 2022]. Ähnliche Ergebnisse lieferte auch ein systematischer Review aus zwölf Artikeln mit 150 ZygomaImplantaten, die mithilfe eines computergestützten Navigationsansatzes inseriert wurden [Ramezanzade et al., 2021]. Prothetische Versorgung Zygoma-Implantate haben den Vorteil, dass aufgrund hoher Primärstabilität häufig eine Sofortbelastung möglich ist, was die Zeit bis zur funktionalen prothetischen Versorgung – im Vergleich zum klassisch zweizeitigen Vorgehen — erheblich verkürzt [Davo und David, 2019]. Eine primäre Verblockung von mindestens zwei Implantaten ist anzustreben, um die Belastung auf den Alveolarknochen und die Implantatplattform zu verringern [Ujigawa et al., 2007]. Für die definitive prothetische Versorgung eignen sich somit sowohl steggetragene (Teil-) Prothesen als auch festsitzende Brücken und Hybride. Relevante Faktoren sind hier die Hygienefähigkeit, die Positionierung der Implantate sowie die Ästhetik. Ein diagnostisches Wax-up bei zahnlosen Patienten zur Kontrolle des notwendigen Lippensupports sichert beste Voraussetzungen für ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis. Diskussion Zur Rehabilitation des atrophen Oberkiefers werden in der klinischen Routine multiple valide Techniken wie Kieferhöhlenaugmentationen [Klein et al., 2013; Schiegnitz et al., 2017], kurze Implantate [Draenert et al., 2012], Blocktransplantationen von intra- und extraoralen Spenderstellen [Draenert et al., 2016] und Pterygoid-Implantate [Sahoo et al., 2022] angewandt. Im Vergleich zur herkömmlichen Implantatbehandlung des atrophen Oberkiefers ist der bemerkenswerteste Vorteil der augmentationsfreien Insertion von Zygoma-Implantaten die soAbb. 7: Planung der Insertion von vier Zygoma-Implantaten im „Quad-Ansatz“ Abb. 8: Insertion eines Zygoma-Implantats (ZAGA® Flat, Straumann, Basel, Schweiz) in einer ZAGA II-III-Situation Abb. 9: Intraoperative dynamische Navigation (DENTACAM®, Mininavident AG, Liestal, Schweiz) zur Insertion von zwei ZygomaImplantaten Fotos: Kämmerer
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