Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 5

zm113 Nr. 05, 01.03.2023, (296) 10 | ZAHNMEDIZIN 40. INTERNATIONALE DENTAL-SCHAU (IDS) IN KÖLN Für jede Behandlung die richtige Brille Christian Ehrensberger „Man sieht nur mit der Lupe gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“, möchte man frei nach Antoine de Saint-Exupéry formulieren. Auf der 40. IDS vom 14. bis zum 18. März in Köln haben Sie die Möglichkeit, eine Vielzahl neuer Lupenbrillen vor Ort auszuprobieren und zu vergleichen. Flexiblere Feilen, minimalinvasive Verfahren und digitale Planungshilfen ermöglichen es dem Spezialisten, mehr endodontisch erkrankte Zähne zu retten und für viele Jahre zu erhalten, und dem Generalisten, mehr von den „nicht ganz so komplexen“ Fällen selbst zu behandeln. Dafür sollte er eines auf jeden Fall können: mehr sehen! Dazu dient klassischerweise das OPMikroskop. Doch während es für den Spezialisten zum selbstverständlichen Equipment gehört, ist es in der Hauszahnarztpraxis noch selten anzutreffen. Gegenüber dem Arbeiten mit bloßem Auge bringt die Lupenbrille jedoch bereits eine wesentliche Verbesserung. Sie hilft übrigens auch in der allgemeinen Zahnheilkunde dabei, individuelle Sehschwächen auszugleichen. Dies betrifft zum Beispiel, typischerweise ab dem 40. Lebensjahr, die bekannten Einschränkungen der Akkommodation des menschlichen Auges und andere altersbedingte Phänomene. Mit der Lupenbrille fällt so manche alltägliche Behandlung leichter. Speziell in der Endodontie kommt man damit zwar nicht an die Leistungsfähigkeit des OP-Mikroskops heran, aber dennoch erweitert sich der Behandlungsspielraum. So ist beispielsweise mit adäquater Beleuchtung die Detektionsrate des vierten Kanals in Oberkiefermolaren der Detektion ohne optische Vergrößerungshilfen signifikant überlegen [Nguyen und Lang, 2019]. Klinisch hat sich herausgestellt, dass zumindest für die Suche nach den Kanaleingängen bestimmte Lupenbrillen dem OP-Mikroskop teilweise ebenbürtig sein können. Kepler für die Endo, Galilei für die Allgemeinzahnmedizin Dabei handelt es sich um Lupenbrillen mit Keplerscher Optik. Sie eignen sich für den Allgemeinzahnarzt, der bis zu seinen selbstgesetzten Grenzen auch endodontisch behandelt. Bei der Auswahl sieht er sich nach modernen Modellen um, die sich schnell einmal von 3,5-facher auf 5,7-fache Vergrößerung umrüsten lassen und umgekehrt. Auch schaut er speziell auf kleine Optiken, weil sie eine Optimierung des Neigungswinkels ermöglichen. In der Regel kommen Lupenbrillen mit Keplerscher Optik auf eine 3,5- bis Bei den Lupenbrillen stehen Modelle mit Kunststoffgestellen (leichter) oder robusteren Metallgestellen (schwerer) und zugehörige Lichtsysteme mit kabelgebundenen Akku (leichter) oder mit flexiblerem kabellosen Akku (schwerer) zur Auswahl. Foto: © Koelnmesse GmbH, Hanne Engwald Dr. Christian Ehrensberger, Schwanthalerstr. 27, 60594 Frankfurt am Main cu_ehrensberger@web.de Foto: privat IDS-VORSCHAU Vier Artikel, verteilt über vier Ausgaben, stimmen auf die IDS im März ein: „ Teil 1 (zm 1-2/2023): Lichthärtung „ Teil 2 (zm 3/2023): Befundung mit dem Scanner „ Teil 3 (zm 4/2023): Periimplantitis „ Teil 4 (zm 5/2023): Endodontie, mit dem Schwerpunkt Lupenbrillen

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