Prophylaxe auf der 23. IDS 1986 in Köln München 1971: IDS-Stand von Dentaurum zm113 Nr. 05, 01.03.2023, (302) 16 | TITEL diglich den Herren Depotinhabern zur Besichtigung reserviert“, heißt es in der Ankündigung des VDDF. Insgesamt wurden laut „Dental Echo“ über 16.000 Besucher gezählt. Deutschland, England, Frankreich, Italien, Österreich, die Schweiz, die Tschechoslowakei und die USA waren mit insgesamt 181 Ausstellern auf 281 Ständen vertreten. Allein für Erfinder neuer Produkte waren 89 Stände reserviert. Die 8. und die 9. Dental-Schau 1933 und 1935 im Berliner Zoo standen bereits im Zeichen des Nationalsozialismus, der sich auch auf die Arbeit des VDDF auswirkte. Erstmalig war der Deutsche Zahnärztetag mit der Dental-Schau verbunden. Die Praxisausrüstung erlebte eine Elektrifizierung 1937 machte die IDS in Düsseldorf Station. Das dortige Messegelände löste den bisherigen Standort Zoologischer Garten ab. Die Ausrüstung der Zahnarztpraxis erlebte – bis auf die Operationsstühle – eine zunehmende Elektrifizierung mit der Tendenz, die verschiedenen Geräte- und Ausstattungskomponenten in einem Gerät zu vereinen. Der Drehzahlbereich der zahnärztlichen und zahntechnischen Bohrmaschinen war eng begrenzt (max. 15.000 min1). Es gab nur Stahlbohrer und -fräser sowie keramische Schleifkörper. Die Diamantinstrumente wurden nur relativ wenig angewendet, was auch an den zu geringen Drehzahlen lag. Die ständig verbesserten Röntgengeräte kamen nur in wenigen Praxen zum Einsatz. Füllungsmaterialien bestanden aus verschiedenen Zementarten und Amalgam als Standardwerkstoff für den Seitenzahnbereich. Instrumente wurden hauptsächlich mit Wasser abgekocht. Desinfektionsmittel waren – bis auf wenige Ausnahmen – nur in eingeschränktemMaße wirksam. Prothesen wurden aus Kautschuk angefertigt. Gold- und später Palladium- und Silberlegierungen beherrschten das Feld. Plattenprothesen und Klammerdrähte wurden aus Stahllegierungen hergestellt. Künstliche Zähne bestanden ausnahmslos aus Porzellan. Oberkieferprothesen wurden mit Gummisaugplättchen festgehalten, da die Abformmaterialien (Gips, Stents) noch keine präzisen Abformungen erlaubten. Für die sehr seltene Versorgung mit Keramik-Jacketkronen wurden Kupferring- beziehungsweise Stentsabdrücke genommen. Der erste Methylmethakrylat-Kunststoff (Paladon) wurde 1937 präsentiert. Die erste Fachausstellung nach dem Krieg fand in Baracken statt Noch vor der Gründung des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) als Nachfolger des VDDF fand 1949 zum 10. Deutschen Zahnärztetag in den damaligen Baracken am Wiesbadener Kurhaus die erste Fachausstellung nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Zwei Jahre später richtete der VDDI die 11. IDS in Hamburg aus. Trotz erheblicher politischer und wirtschaftlicher Restriktionen beim Export und Import sowie im Land selbst war die Messe mit 250 Ausstellern und einer Ausstellungsfläche von 3.300 m2 ein großer Erfolg. 1953 in Düsseldorf kündigte sich ein Wandel an: Kunststoffmaterialien und -produkte anstelle von Kautschuk; KobaltChrom-Molybdän-Legierungen für die Herstellung von Modellgussprothesen statt der Stahl-Prägeplatten; Schnelllauf-Vorrichtungen zum besseren Antrieb von Diamantinstrumenten und auch verbesserte Abformmaterialien wurden präsentiert. Motorbetriebene Patientenstühle waren der letzte Schrei Die Messe 1956 in München brachte den ersten Durchbruch elastomerer Abformwerkstoffe, mit denen dann besonders die Kronen- und Brückentechnik stark verbessert wurde. Eine Firma aus den USA demonstrierte ein Sandstrahlgerät für Zahnpräparationen, das aber schnell wieder in der Versenkung verschwand, bis 1992 erneut versucht wurde, kinetische Energie zu nutzen, ohne aber die konventionelle Präparationstechnik ablösen zu können. Motorbetriebene Patientenstühle waren der letzte Schrei. Fotos: Rheinisches Bildarchiv
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