zm113 Nr. 05, 01.03.2023, (329) ZAHNMEDIZIN | 43 Foto: Florian Beuer Statistisch wurden multiple Faktoren wie Alter, Geschlecht, Zahnart, Kiefer, Anzahl von beteiligten Zahnoberflächen und Anzahl von ersetzten Höckern und deren Einfluss auf Überleben und Erfolg untersucht. Ergebnisse Nach einer mittleren Beobachtungszeit von 15 Jahren konnten 81 Patienten mit 106 Versorgungen nachuntersucht werden. Es wurden 30 Misserfolge beobachtet, von denen 26 Zähne noch in klinischer Funktion waren. Als unerwünschte Ereignisse traten auf: endodontische Behandlung (n = 6), Sekundärkaries (n = 6), mangelhafte Kontakte (n = 5), Extraktionen (n = 4), verlorengegangene Versorgungen (n = 3), frakturierte Füllung (n = 2), freiliegendes Dentin (n = 2), frakturierte Zahnhartsubstanz (n = 1) und Schmerzen durch Füllung (n = 1). Somit errechnete sich eine Erfolgsrate von 62 Prozent nach einer mittleren Beobachtungszeit von 163,4 Monaten und damit eine jährliche Misserfolgsrate von 2,79 Prozent. Die Überlebensrate lag nach 179,1 Monaten bei 74,7 Prozent, was einer jährlichen Verlustrate von 1,7 Prozent entspricht. Statistisch hatte die Anzahl der ersetzten Höcker Einfluss auf die Erfolgsrate von Prämolaren (p > 0,0005), alle anderen statistischen Tests zeigen keine signifikanten Auswirkungen der untersuchten Faktoren. Diskussion Bisher gibt es über einen derart langen Zeitraum keine Daten von Seitenzahnfüllungen, bei denen nach einer Amalgamfüllungstherapie versucht wurde, diese durch direktes Komposit zu ersetzen und gleichzeitigmindestens einen/ zwei Höcker einzubeziehen. Vergleicht man die jährlichen Verlustraten mit indirekten Restaurationen, mögen sie hoch erscheinen, allerdings liegen sie im selben Bereich wie die moderner Komposite. In anderen Studien, die zur selben Zeit wie die vorgelegte Untersuchung begonnen wurden, lagen die jährlichen Verlustraten meist deutlich höher. Bemerkenswert ist, dass kein Einfluss der beteiligten Zahnoberflächen auf die klinische Haltbarkeit der Füllungen nachweisbar war. Das bedeutet, dass auch kleine Füllungen im Seitenzahnbereich grundsätzlich keine höheren Erfolgsaussichten haben als größere. Fazit für die tägliche Praxis Die folgenden Schlussfolgerungen für die klinische Praxis lassen sich treffen: Kompositrestaurationen haben auch beim Ersatz von Höckern im Molarenbereich eine zufriedenstellende klinische Überlebenswahrscheinlichkeit bei niedrigen Kosten und geringer Invasivität. Auch unter Praxisbedingungen mit relativer Trockenlegung werden für Seitenzahnkompositrestaurationen gute Ergebnisse erzielt. Die meisten unerwünschten Ereignisse bei Seitenzahnkompositrestaurationen lassen sich reparieren. AUS DER WISSENSCHAFT In dieser Rubrik berichten die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats der zm regelmäßig über interessante wissenschaftliche Studien und aktuelle Fragestellungen aus der nationalen und internationalen Forschung. Die wissenschaftliche Beirat der zm besteht aus folgenden Mitgliedern: Univ.-Prof. Dr. Elmar Hellwig, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Univ.-Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen, Universität Bonn Univ.-Prof. Dr. Florian Beuer, Charité – Universitätsmedizin Berlin Univ.-Prof. Dr. Dr. Peer W. Kämmerer, Universitätsmedizin Mainz Ausgedehnte, direkte Kompositfüllungen am ersten, zweiten und dritten Molaren
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