Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 5

zm113 Nr. 05, 01.03.2023, (339) ZAHNMEDIZIN | 53 keine Schädigung der umliegenden Gewebe durch das Wurzelfüllmaterial resultiert. „ 2. Sollte aufgrund der vorliegenden Dislokation keine orthograde Wurzelkanalbehandlung möglich sein, ist eine chirurgische Entfernung zu erwägen [ Jepsen, 2020]. Eine Alternative zur in 1) beschriebenen konventionellen Wurzelkanalbehandlung könnte die Revaskularisation sein [Galler, 2016]. Der Vorteil ist dabei, dass kein Wurzelfüllmaterial unterhalb der Frakturlinie eingebracht werden muss und das Wurzelwachstum idealerweise voranschreiten kann [Ong, 2020]. Die Therapie einer Wurzelquerfraktur bei vorliegender Pulpanekrose in beiden Segmenten mittels Revaskularisation wird in der folgenden Falldarstellung beschrieben und diskutiert. Kasuistik Die Patientin war zum Zeitpunkt der Erstaufnahme im CharitéCentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Charité-Universitätsmedizin Berlin acht Jahre alt. Sie stellte sich zur Beratung bei Zustand nach Frontzahntrauma an Zahn 21 zusammen mit ihren Eltern vor. Allgemeinanamnestisch gaben die Eltern keine Erkrankungen an. Folgender Hergang wurde geschildert: Im Mai 2019 verletzte sich das Mädchen beim Toben, als ein Spielkamerad mit seinem Kopf gegen ihren Zahn 21 stieß. Infolgedessen wies der Zahn unmittelbar eine leicht erhöhte Lockerung auf; es erfolgte eine Vorstellung beim Hauszahnarzt, jedoch wurde keine Therapie durchgeführt. Zum Zeitpunkt des Beratungstermins lagen moderate, reizunabhängige Beschwerden sowie eine deutliche Perkussionsempfindlichkeit und keine ReAbb. 8a: Klinische Situation nach 30 Monaten Abb. 8b: Klinische Situation nach 30 Monaten Fotos: Sascha Herbst

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=