Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 5

zm113 Nr. 05, 01.03.2023, (344) 58 | GESELLSCHAFT EIN JAHR KRIEG IN DER UKRAINE Mit dem Zahnmobil zu den Geflüchteten Ein Jahr Krieg in der Ukraine – am 24. Februar jährte sich der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen befinden sich derzeit 14 Millionen Menschen auf der Flucht. Die Zahnärzte Dr. Alexander Schafigh und Dr. Armin Reinartz haben einen Rettungswagen zur Versorgungsstation umgebaut. Ab Mitte März fahren sie damit nach Krakau, um dort Geflüchtete aus der Ukraine zu behandeln. Normalerweise sindDr. Alexander Schafigh und sein Team auf der griechischen Insel Chios im Einsatz – angesichts des andauernden Ukraine-Krieges und dem nicht abreißenden Flüchtlingsstrom aus den Kriegsgebieten zieht es das Dental Emergency Team jetzt aber an die polnisch-ukrainische Grenze. „Wir konnten durch Gespräche mit einem polnischen Schwesternorden einen sicheren Standplatz in Krakau bekommen, circa 200 Kilometer von der polnisch-ukrainischen Grenze, einer der Hotspots für ukrainische Geflüchtete", berichtet Schafigh. Hier steht das Zahnmobil im Schutz der Klostermauern. Die Schwestern kümmern sich seit Monaten um die Menschen aus der Ukraine und haben das Team und das Projekt mit offenen Armen empfangen. Auch die Volontäre werden in dem Kloster untergebracht. Die Arbeit tut sich leider nicht umsonst und von alleine Nach einer Umbauzeit von einem Jahr ist das Zahnmobil endlich fertig. „Wegen der Pandemie war es oftmals fast ein Ding der Unmöglichkeit, entsprechende Umbau- und Ersatzteile zu bekommen. Dadurch hat sich unser Zeitplan von sechs Monaten fast verdoppelt", erläutert Schafigh und bittet alle engagierten Kolleginnen und Kollegen um Unterstützung: „Die Arbeit tut sich leider nicht umsonst und von alleine. Und der Umbau eines Rettungswagens zur mobilen Zahnstation ist nicht mit dem Einbau eines Zahnarztstuhls getan. Leitungen für Strom, Wasser und Druckluft müssen verlegt, Kühlschrank und Sterilisator eingebaut und eine autarke Stromversorgung eingerichtet werden, um nur einige Arbeiten zu nennen.“ Inzwischen können mit dem Zahnmobil fast alle zahnärztlichen Behandlungen problemlos durchgeführt werden, erzählt Schafigh – auch dank einer großzügigen Spende des Hilfswerks Deutscher Zahnärzte (HDZ). Neben weiterer materieller und finanzieller Hilfe ist das Dental Emergency Team auch auf personelle Unterstützung angewiesen: „Gesucht werden dringend Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie Assistenzpersonal für einen Mindesteinsatz von einer Woche, gerne auch länger“, so Schafigh. „Wer Interesse hat, meldet sich bitte unter info@dental-emt.org oder www. dental-emt.org.“ Nach einer Umbauzeit von einem Jahr ist das Zahnmobil endlich fertig. Der erste Einsatz geht nach Krakau.

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