Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 6

12 | GESELLSCHAFT zm113 Nr. 06, 16.03.2023, (410) ZAHNÄRZTINNEN SPENDEN FÜR DIE UKRAINE Die letzte Reise der C2 führt nach Kiew Auch gut ein Jahr nach dem gemeinsamen Spendenaufruf von Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ) ist die Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung ungebrochen. Mehr als 600.000 Euro und zahlreiche Sachspendenangebote gingen beim HDZ ein – und überall in Deutschland überlassen PraxisabgeberInnen Technik und Mobiliar ausgebombten KollegInnen im ehemaligen Kriegsgebiet. Es war an einem Sonntagvormittag, als Zahnarzt Otto Müller aus Speyer in einer Radiosendung vom Schicksal seines Kiewer Kollegen Andrij Daniltschuk erfuhr, dessen Praxis von russischen Geschossen verwüstet wurde. Sofort sei ihm klar gewesen, dass er helfen wollte, erinnert sich der 79-Jährige. Wichtig war ihm nur, dass seine letzte Behandlungseinheit samt Röntgen, Steri, Kleingeräten und Instrumenten in die richtigen Hände kam. Also recherchierte er und fand mit der Ukrainehilfe Pfalz eine Organisation, die sowohl über Techniker für den Abbau, über einen Logistikpartner und seit mehr als 30 Jahren über Kontakte zu inländischen Hilfswerken verfügte. Otto Müller hatte ein gutes Gefühl und so traten seine Siemens C2 und die übrige Praxisausstattung – mit der er seit der Praxisaufgabe 2013 noch einige seiner PrivatpatientInnen versorgt hatte – die Reise nach Kiew an. Johannes Müller, Ehrenamtler bei der Ukrainehilfe Pfalz ist froh über die große Spendenbereitschaft. „Jede Woche rufen bei uns Zahnärztinnen und Zahnärzte an, die sofort oder aber Ende des Jahres ihre komplette Praxis abgeben wollen“, sagt er. Aktuell prüfe die Organisation mithilfe von ehrenamtlich tätigen Dentaltechnikern die Substanz verschiedener Angebote. „Kriegen die unsere Einheiten überhaupt zum Laufen?“ Auch beim HDZ gehen regelmäßig Sachspendenangebote von Kleingeräten bis zu ganzen Praxen ein, erklärt Zahnarzt Otto Müller überwacht den Abbau seiner letzten Behandlungseinheit durch einen Techniker. Foto: Carsten Hofsäß Fotos: Carsten Hofsäß

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=