Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 6

GESELLSCHAFT | 13 zm113 Nr. 06, 16.03.2023, (411) Stiftungsvorsteher Dr. Klaus-Achim Sürmann. „Der Aufwand für Abbau, Abholung und Transport muss natürlich in einem wirtschaftlich vernünftigem Verhältnis stehen, sonst hat das keinen Sinn“, sagt er und bedauert, das sei nicht immer der Fall. Um die Wirtschaft der gebeutelten Ukraine zu unterstützen und dort geläufige Technik zu spenden, sei das HDZ darum bestrebt, vor Ort Geräte für ausgebombte KollegInnen zu kaufen. Ansonsten sei es immer eine Abwägung im Einzelfall, wie alt und in welchem Wartungszustand die angebotenen Sachspenden seien. Auch der Zahnarzt Dr. Heinz-Jörg Kost aus Attendorn haderte zunächst, seine Praxisausstattung abzugeben – ebenfalls aus der Sorge heraus, dass diese den KollegInnen in der Ukraine womöglich gar keine große Hilfe sein würden. „Wir haben meine Zweifel, ob die Kollegen dort die Einheiten überhaupt zum Laufen kriegen, im Freundeskreis ausführlich diskutiert“, erklärt der 68-Jährige. Am Ende überzeugten ihn die Ehrenamtler der Organisation „Viele Hände für die Hoffnung“ aber, dass er sich auf das ukrainische Improvisationstalent verlassen kann. Viele Hände – die von sieben Helfern aus der Ukraine und sieben Ortsansässigen – demontierten nach der Entscheidung innerhalb von nur zehn Stunden die komplette Praxis und packten drei Behandlungseinheiten samt Ersatzteilen, Röntgen, Mobiliar, Kleingeräten und Instrumenten in den Hilfs-Lkw. Der brachte die wertvolle Fracht schließlich zu einer Kinderklinik in Charkiw, wo sie eine neue Verwendung finden werden. Wichtig ist allen die sinnvolle Verwendung Für Kost ist klar: Die Spende war die sinnvollste Verwendung für seine Praxis. Trotzdem bleibt ein bisschen Wehmut, da er den Zeitpunkt für die Praxisaufgabe nicht vollständig selbst bestimmen konnte. Bereits Ende 2021 hatte ihn ein Personalengpass gezwungen, die Sprechstundenzeiten zu reduzieren, berichtet er. Und da sich anschließend weder neue Mitarbeiter noch ein Übernehmer oder eine Nachfolgerin fanden, machte er im Juni 2022 Schluss. Das Team des Vereins „Viele Hände für die Hoffnung“ mit Spender Dr. Heinz-Jörg Kost (links neben dem Zahn) Die Attendorner Praxisräume vor der Demontage Chirurg Konstantyn Pashchenko nimmt von Spediteur Michael Bockelkamp und seinem Mitfahrer Thomas Ellinger (v.l.) die Spende für die Charkiwer Kinderklinik entgegen. Fotos: Lennestadt hilft

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