zm113 Nr. 06, 16.03.2023, (414) 16 | POLITIK DISKUSSION UM MEDIZINISCHE VERSORGUNGSZENTREN Was tun gegen Heuschrecken und Profitgier? Im Dezember 2022 hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen Gesetzesentwurf zu (Investorenbetriebenen) MVZ angekündigt. Damit will er verhindern, dass Investoren mit „absoluter Profitgier“ Arztpraxen aufkaufen. Wie steht es damit? Er wolle einen Riegel davorschieben, dass „Investoren mit absoluter Profitgier“ Arztpraxen aufkaufen, hatte Lauterbach zu Weihnachten in der „Bild am Sonntag“ angekündigt. Sein Plan: im ersten Quartal 2023 einen Gesetzesentwurf vorzulegen, der den Einstieg „dieser Heuschrecken in Arztpraxen“ unterbindet. Seine Kritik galt auch großen Praxisketten, deren „absurde Gewinnkonzepte“ geändert werden müssten. Bisher gibt es aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) dazu allerdings nichts Konkretes. Nur so viel wurde bekannt: Das Ministerium hat zwei Versorgungsgesetze in der Pipeline. Im ersten, das nach jetzigem Stand für das erste Quartal 2023 vorgesehen ist, soll es um „Kommunale MVZ“ gehen. Im zweiten soll dann die Weiterentwicklung von Investoren-betriebenen Medizinischen Versorgungszentren (iMVZ) im Fokus stehen. Schon lange sehen die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) hier Handlungsbedarf. Vor allem ländliche Bereiche seien unterversorgt, da die iMVZ vornehmlich in städtischen Ballungsräumen zu finden seien. Zudem werde teilweise ein erheblicher Druck zur Profitsteigerung auf die in iMVZ tätigen Zahnärztinnen und Zahnärzte ausgeübt. Ausdrücklich begrüßten KZBV und BZÄK deshalb AnDie Zahnärzte sind nicht allein: Auch die Bundesärztekammer (BÄK), die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa) und der Virchowbund wenden sich gegen den Heuschreckenkapitalismus im Gesundheitswesen. Foto: oleg - stock.adobe.com
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