PRAXIS | 27 zm113 Nr. 06, 16.03.2023, (425) IT-SICHERHEIT Schützen Sie sich gegen Cyberangriffe! Wenn Patientendaten gehackt, gesperrt werden, die Praxis erpresst oder gleich das gesamte System lahmgelegt wird, kann ein enormer Schaden entstehen – mit Kosten für die IT-Forensik, den Betriebsausfall und schlimmstenfalls den Anwalt. Jeden Tag sind Zahnarztpraxen in Deutschland Cyberangriffen ausgesetzt. Ab und zu gelangt ein Fall in die Medien, viele Betroffene vermeiden aber aus Angst vor Reputationsverlust oder behördlichen Sanktionen, ihren Fall zu melden. Deshalb dürfte die Dunkelziffer hoch sein. Es gibt, insbesondere für kleinere Praxen und Organisationen, keine Meldepflicht und auch keine zentrale Ansprechstelle, sagt Jan Arfwedson, Leiter des e-Health-Hubs beim Cyber-Sicherheitsrat. „Schaut man insgesamt auf die Entwicklung von Cybersicherheitsvorfällen, so ist hierbei leider ein erheblicher Anstieg der Vorfälle beziehungsweise der Betroffenen zu verzeichnen“, berichtet der Experte. Laut des jährlichen ThreatLabz-Ransomware-Reports stiegen die Ransomware-Angriffe im Vergleich zum Vorjahr um 80 Prozent an, im Gesundheitswesen sogar um 650 Prozent von 2020 auf 2021. Die finalen Zahlen für 2022 liegen noch nicht vor, aber man erwartet eine weitere deutliche Zunahme. Das momentan größte Risiko geht von Verschlüsselungstrojanern, sogenannter Ransomware, aus. Dabei fordern die Erpresser von den Praxen Lösegeld, um die verschlüsselten Patientendaten wieder zu dekodieren. „Die Erpresser versuchen in der Regel, an sensible und lohnenswerte Daten zu kommen. Diese werden im Darknet zu zehnfach höheren Im digitalen Praxisalltag sind immer mehr Endgeräte vernetzt. Sie tun ihre Dienste, sind aber auch potenzielle Einfallstore für Schadsoftware und Hackerangriffe. Es zahlt sich aus, sich zu wappnen und immer wieder nachzurüsten. Foto: ryanking999 – adobe.stock.com
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