Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 6

zm113 Nr. 06, 16.03.2023, (429) GESELLSCHAFT | 31 ihres „Positionspapier[s] zur Bedeutung der Ernährung im Rahmen zahnmedizinischer Erkrankungen“ aus dem Jahr 2018 vor allem drei Dinge: „ die Einführung einer verständlichen Lebensmittelkennzeichnung im Hinblick auf den Zuckergehalt; STUDIE AUS GROSSBRITANNIEN: ZUCKERSTEUER MIT WENIGER ADIPOSITAS BEI MÄDCHEN ASSOZIIERT Vor allem Mädchen aus sozial benachteiligten Familien haben laut einer aktuellen Studie von der Zuckersteuer profitiert, die in Großbritannien seit 2018 auf Softdrinks erhoben wird – die Adipositas-Rate sank um 8 Prozent. Die ForscherInnen um Studienleiterin Nina Rogers von der MRC Epidemiology Unit an der University of Cambridge School of Clinical Medicine werteten Daten von mehr als einer Million Kindern aus Großbritannien aus. Sowohl Kinder im Vorschulalter von vier bis fünf Jahren als auch Grundschüler im Alter von zehn bis elf Jahren wurden von September 2013 bis November 2019 nachbeobachtet. Verglichen wurden die Adipositas-Raten in den 19 Monaten nach Einführung der Zuckersteuer mit prognostizierten Raten für den Fall, dass keine entsprechende Steuer eingeführt worden wäre. Die ForscherInnen fanden bei zehn- bis elfjährigen Mädchen eine absolute Reduktion der Adipositasrate um 1,6 Prozentpunkte (95 Prozent Konfidenzintervall (KI): 1,1-2,1), was einer relativen Reduktion um 8 Prozent entspricht. Am stärksten waren die Reduktionen bei Mädchen in den am stärksten benachteiligten Quintilen. Bei ihnen sank die Adipositas-Prävalenz absolut um 2,4 Prozentpunkte (95 Prozent KI 1,6-3,2). Bei zehn- bis elfjährigen Jungen waren dagegen keine Veränderungen der Adipositas-Raten zu beobachten, und auch kein offensichtliches Muster an Veränderungen in Relation zur Benachteiligung. Allerdings war bei Jungen im am wenigsten benachteiligten Quintil eine Zunahme der Adipositas-Rate um absolut 1,6 Prozentpunkte (relative Zunahme um 10,1 Prozent) zu beobachten. Bei den jüngeren Kindern wurden keine Assoziationen zwischen der Einführung der Zuckersteuer auf Getränke und den Adipositas-Raten gefunden. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Besteuerung von gezuckerten Softdrinks in Großbritannien einen positiven gesundheitlichen Effekt hatte und zwar in Form einer niedrigeren Adipositas-Rate bei zehn- bis elfjährigen Mädchen“, schreiben die AutorInnen. Es seien aber weitere Strategien erforderlich, um die Adipositas-Prävalenz im Grundschulalter insgesamt zu senken, speziell bei älteren Jungen und jüngeren Kindern. Rogers NT, Cummins S, Forde H, Jones CP, Mytton O, Rutter H, et al. (2023): Associations between trajectories of obesity prevalence in English primary school children and the UK soft drinks industry levy: An interrupted time series analysis of surveillance data. PLoS Med 20(1):e1004160. https://doi.org/10.1371/journal.pmed.1004160 aera-online.de Mit AERA-Online spare ich bis zu 50 % meiner Materialkosten. Clever, einfach und kostenfrei!

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