Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 6

50 | ZAHNMEDIZIN zm113 Nr. 06, 16.03.2023, (448) (Abbildung 5). Unmittelbar kaudal des BefundskonntendiegroßenHalsgefäße identifiziert werden (Abbildung 6). Nach vorsichtiger Präparation konnte die Raumforderung schließlich in toto entfernt und an die Pathologie gegeben werden (Abbildung 7). Eine Infiltration von Nachbarstrukturen durch den Befund war nach ausgedehnter Exploration des Op-Gebiets nicht ersichtlich. Abschließend wurde eine Redon-Drainage eingelegt und der Wundbereich mehrschichtig verschlossen. Der Patient verließ die Klinik zwei Tage später nach Entfernung der Drainage ohne Schmerzen, Gefühlsstörungen oder Einschränkungen im Bereich des Nervus facialis. Die histologische Aufbereitung des Gewebes bestätigte die Verdachtsdiagnose eines Lipoms. Eine weitere Therapie schloss sich danach nicht an. Diskussion Lipome sind die häufigsten benignen Tumoren des Menschen mit mesenchymalem Ursprung. Etwa fünf Prozent aller weichgeweblichen Tumoren sind Lipome, wobei 13 Prozent davon im Kopf-Hals-Bereich auftreten [Singh et al., 2014]. Deren typische Lokalisation in dieser Region sind das Occiput und der hintere Halsbereich. Ein Auftreten im vorderen Hals- oder Submandibularbereich ist vergleichsweise selten. Aufgrundderkomplexenanatomischen Strukturen im Kopf-Hals-Bereich können sich wichtige Nerven und Gefäße, die teilweise einen oberflächlichen Verlauf nehmen, in unmittelbarer Nähe zu Lipomen befinden. Lipome liegen in der Regel subkutan und können überall dort auftreten, wo sich FettAbb. 5: Darstellung des Befunds mit Kapsel Abb. 6: Situs nach Entfernung mit Darstellung der Halsgefäße Abb. 7: Befund in toto mit Längenmaß CME AUF ZM-ONLINE Ausgedehntes, progredient wachsendes Lipom der vorderen Halsregion Für eine erfolgreich gelöste Fortbildung erhalten Sie zwei CME-Punkte der BZÄK/DGZMK. Fotos: Universitätsmedizin Mainz

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