Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 6

zm113 Nr. 06, 16.03.2023, (451) PRAXIS | 53 Versprechen Sie im Bewerbungsverfahren nichts, was Sie nicht halten können. Enttäuschte Erwartungen sind neben einem schlechten Arbeitsklima der Hauptgrund für Kündigungen. Foto: contrastwerkstatt - stock.adobe.com stellt werden. Natürlich sind solche Leistungen attraktiv, sollten aber nicht das Argument für eine Zusage seitens der KandidatInnen sein. Und nochmal: Ein gutes Arbeitsklima und ein fairer Umgang miteinander können kaum von Geld und Geschenken wettgemacht werden. Zudem immer wichtiger wird die Fortbildung: Auch mit möglichen Entwicklungschancen kann eine Praxis punkten. „Und pflegen Sie Team-stärkende Unternehmungen — wie gemeinsame Fortbildungen, regelmäßiges Pizza-Essen, Ausflüge oder gemeinsamer Sport. Erzählen Sie ruhig auch davon“, empfiehlt Strunz. „Ein No-Go ist dagegen, sich im Gespräch in irgendeiner Weise negativ über Mitarbeitende zu äußern", stellt Handrock klar. Auch der Begriff „Personal“ ist zum Teil negativ besetzt. Und „Mitarbeiter m/w/d“ wirkt auch nicht besonders einladend." Strunz bestätigt: „Auch über ehemalige Mitarbeitende zu lästern oder von den 'Mädels' zu reden, ist weder klug noch angebracht.“ 4. Mit Wertschätzung zusammenwachsen Lief es gut, geben Sie der Interessentin so zeitnah wie möglich Bescheid und schildern kurz den weiteren Ablauf. Passt es nicht, sollten Sie – nicht zuletzt der guten Form halber – frühestmöglich absagen. „Überlegen Sie aber sorgfältig und entscheiden Sie nicht vorschnell. Wenn Sie unsicher sind in Bezug auf eine Kandidatin, kann ein weiteres Gespräch und ein vertieftes persönliches Kennenlernen bei der Entscheidungsfindung helfen“, gibt Strunz zu bedenken. Haben sich beide Seiten gefunden, ist es gut, wenn Sie als Praxisführung echtes Interesse bekunden. „Das schweißt zusammen. Deshalb ruhig mal nachfragen, wie das Wochenende so war“, empfiehlt Strunz. Erlebt die Neue dann die erste stressige Situation, ist ein Danke angebracht. Denn wer sich wahrgenommen fühlt, der bleibt. Handrock: „Nach der Einstellung ist immer vor der Einstellung – ein gutes Mitarbeiter-Branding gelingt nur, wenn man permanent dranbleibt und auch in den sozialen Netzen präsent ist.“ Strunz: „Man kann nur eine gute Chefin oder ein guter Chef sein, wenn man authentisch ist und die eigenen Erwartungen vorlebt!“ LL Kurzinfos zu den beiden Expertinnen: Dr. med. dent. Anke Handrock leitet seit 1995 ihr eigenes Beratungsunternehmen für Coaching und Training für Praxen. Sie hat sich insbesondere auf systemisch-strategische Team-Kommunikation spezialisiert. Dr. med. Dr. med. dent. Anette Strunz ist Fachärztin für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie und in Berlin niedergelassen. Sie ist Mitglied in der DGZMK, der DGI, der DGMKG, der DGZH und bei Dentista und seit 2018 im Vorstand der DGI als Pressesprecherin.

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