Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 6

62 | GESELLSCHAFT zm113 Nr. 06, 16.03.2023, (460) BUNDESWEITE UMFRAGE UNTER ANGESTELLTEN UND ANGEHENDEN MEDIZINERINNEN Schwangerschaft behindert Ärztinnen in ihrer Karriere Ärztinnen und Medizinstudentinnen fühlen sich in der Schwangerschaft häufig unter Druck und bekommen wenig Unterstützung durch ihren Arbeitgeber. Zu dem Ergebnis kommt die bislang bundesweit größte Umfrage mit rund 4.800 angestellten und angehenden Ärztinnen. Die Online-Befragung fand im November und Dezember 2022 statt und wurde durchgeführt vom Marburger Bund (MB), dem Deutsche Ärztinnenbund (DÄB), der Initiative Operieren in der Schwangerschaft (OPidS), der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), dem Verband der Chirurginnen (Die Chirurginnen e.V.) und dem Verband leitender Krankenhausärztinnen und -ärzte (vlk). Von den befragten Ärztinnen arbeiteten 21 Prozent in der Inneren Medizin, 14 Prozent in der Chirurgie, 10 Prozent in der Frauenund Geburtshilfe und 5 Prozent in der Allgemeinmedizin. Alle waren in der Zeit seit dem 1. Januar 2016 schwanger. Die Hälfte hatte Bedenken, die Schwangerschaft zu melden Etwa die Hälfte der befragten Frauen hatte Bedenken, ihre Schwangerschaft dem Arbeitgeber zu melden. Gründe dafür waren vor allem die Sorge, Einschränkungen bei der Weiterbildung zur Fachärztin hinnehmen zu müssen, ein Verbot von Operationen oder sonstige Tätigkeitsverbote. Viele Medizinerinnen wollten in der Schwangerschaft weiterarbeiten, wurden aber daran gehindert. Zu den meisten Beschäftigungsverboten kam es in der Zeit der Corona-Pandemie Bei 40 Prozent der befragten schwangeren Ärztinnen fanden allgemeine Gefährdungsbeurteilungen nicht statt. Die Betroffenen mussten dann häufig ihre bisherige Tätigkeit trotz Gefährdung ausführen oder sich um ein ärztliches Beschäftigungsverbot bemühen, weil sie sich den Belastungen nicht gewachsen fühlen. Foto: lev dolgachov_adobe.stock.com

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