Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 6

ZAHNMEDIZIN | 67 zm113 Nr. 06, 16.03.2023, (465) ständig, da verschiedene Hämangiome im eigentlichen Sinn eine Unterform der vaskulären Anomalien darstellen. Eine solch ungenaue Bezeichnung sollte vermieden werden, da sie zur Fehldiagnose und in der Folge zu einer ungenügenden Therapie führen kann. Gemäß der Klassifikation vaskulärer Anomalien der Internationalen Gesellschaft zur Untersuchung von Gefäßanomalien (International Society for the Study of Vascular Anomalies, ISSVA) werden vaskuläre Anomalien primär in vaskuläre Tumoren und vaskuläre Malformationen unterteilt. Vaskuläre Tumoren, die histologisch von einer gesteigerten Endothelzellproliferation ausgehen und durch eine gesteigerte Angiogenese gekennzeichnet sind, können bei der Geburt bereits vorhanden sein oder entwickeln sich meist in den ersten Lebensmonaten. Sie zeigen nach initialem Größenwachstum eine Wachstumsstagnation mit anschließender Regression und werden entsprechend ihres Charakters in benigne, lokal aggressive/Borderline- und maligne Tumoren eingeteilt. Vaskuläre Malformationen hingegen, denen eine Gefäßdysmorphogenese zugrunde liegt und die somit immer angeboren sind, nehmen meist proportional zum Gesamtkörperwachstum an Größe zu und werden danach nur durch spezielle Reize, wie hormonelle Einflüsse oder Traumata, zur erneuten Proliferation angeregt. Eine Involution der Malformation tritt in der Regel nicht auf. Vaskuläre Malformationen werden in weitere vier Untergruppen eingeteilt (einfache und kombinierte Malformationen, Malformationen großer HauptAbb. 2: 3-D-Rekonstruktion der knöchernen Strukturen des CT Kopf-Hals: Im Bereich des rechtsseitigen Os frontale ist eine circa 2 cm x 2 cmx 1 cm große Raumforderung dargestellt, die die ventrale Knochenlamelle destruiert und überschreitet. Foto: BwZKrhs Koblenz Abb. 3: Axiale Schicht des CT Kopf-Hals im Knochenfenster: Eine dünne Knochenlamelle trennt die Raumforderung im Os frontale (weißer Pfeil) nach intrakraniell. Die Raumforderung ist deutlich nach medial zum Sinus frontalis abgegrenzt. Foto: BwZKrhs Koblenz Oberfeldarzt Dr. med. Dr. med. dent. Andreas Pabst, Klinik VII; Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Bundeswehrzentralkrankenhaus Rübenacher Str. 170, 56072 Koblenz Andreas1Pabst@bundeswehr.org Foto: BWZK Oberstarzt Dr. med. Stephan Waldeck, Klinik VIII; Radiologie und Neuroradiologie, Bundeswehrzentralkrankenhaus Rübenacher Str. 170, 56072 Koblenz Foto: BWZK Oberstarzt Prof. Dr. Dr. Richard Werkmeister, Klinik VII; Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Bundeswehrzentralkrankenhaus Rübenacher Str. 170, 56072 Koblenz Foto: BWZK Stabsarzt Dr. med. Philipp Becker, Klinik VII; Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie, Bundeswehrzentralkrankenhaus Rübenacher Str. 170, 56072 Koblenz Foto: privat

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