76 | ZMSTARTER zm113 Nr. 06, 16.03.2023, (474) über 300.000 Euro pro Student und Ausbildung. An der MHB, die übrigens in kommunaler freigemeinnütziger Trägerschaft ist und keine Gewinnerzielungsabsicht verfolgt, rechnen wir aufgrund einer schlanken Struktur undeiner effizienten Organisation mit günstigeren Konditionen. Die genaue Höhe des Beitrags steht heute leider noch nicht fest. An der Finanzierung soll der Traum vom Studium aber nicht scheitern, da helfen wir gerne weiter. Die Vorteile für diejenigen, die sich für ein Studium an der MHB entscheiden, sind vielfältig. Bei uns gibt es keine überfüllten Hörsäle, sondern kleine Lerngruppen mit einer sehr guten Betreuung und einer familiären Atmosphäre. Dabei sind wir um das Entwicklungspotenzial aller unserer Studierenden bemüht. Deshalb spielen in unserem praxisorientierten Studium Persönlichkeit und Persönlichkeitsentwicklung ebenfalls eine zentrale Rolle. Zudem setzt die MHB auf innovative Lern- und Prüfungsformate und kann auf ein großes Netzwerk bauen. Ist Witten/Herdecke als etablierte Privatuni eine Konkurrenz für Sie? Nein. Mit der Universität Witten/Herdecke (UW/H) stehen wir in einem regelmäßigen Austausch und ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass wir freundschaftlich verbunden sind. Witten/Herdecke war seinerzeit die erste Universität in nicht-staatlicher Trägerschaft und gilt zurecht als Pionier. Ohne die UW/H würde es die MHB heute nicht geben. Also mehr Dankbarkeit als Konkurrenz. In Brandenburg gab es bis zur Gründung der MHB keine Medizinische Fakultät, alle bislang hier tätigen ÄrztInnen wurden in einem anderen Land ausgebildet. Das bedeutet, Brandenburg hat bislang immer vom finanziellen Engagement anderer Bundesländer profitiert, die MedizinerInnen ausgebildet haben. Erst mit unseren ersten AbsolventInnen, die 2021 erfolgreich die MHB als ausgebildete ÄrztInnen verlassen haben, hat sich das geändert. Wenn Sie zehn Jahre nach vorne schauen: Was ist Ihre Vision für 2033? Dass in einer solchen Zeitspanne viel passieren und sich ändern kann, hat das zurückliegende Jahrzehnt gezeigt. Die MHB wird 2024 selbst zehn Jahre alt und kann auf viele Erfolge zurückblicken. Bei der Gründung der Universität haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und einen Beitrag zu leisten, in Brandenburg den Mangel an ÄrztInnen abzustellen und die medizinische Versorgung auch in ländlichen Regionen zu sichern und zu verbessern. Die ersten AbsolventInnen der MHB praktizieren bereits – wir sind hier also auf einem guten Weg und wollen diesen konsequent weiter verfolgen. Daran wird sich vermutlich auch bis 2033 nichts ändern. Meine Vision ist, dass die MHB in den nächsten zehn Jahren in Forschung, Lehre und Universitätsmedizin weiterwächst und ein noch stärkerer Partner für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen in Brandenburg und darüber hinaus wird. Den Mut, den Pioniergeist und die Leidenschaft dafür haben wir. Das Gespräch führte Claudia Kluckhuhn. Brandenburg braucht eine zahnmedizinische Ausbildungsstätte, jetzt soll in Brandenburg an der Havel gestartet werden. Foto:MHB Medizinische Hochschule Brandenburg, Campus Foto:MHB
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