PRAXIS | 45 zm113 Nr. 07, 01.04.2023, (539) SIEBEN STUFEN LIEFERN ANHALTSPUNKTE Die nordamerikanische Alzheimer's Association empfiehlt zur Bestimmung des Demenz-Schweregrads die von Barry Reisberg entwickelte, siebenstufige GDS-Reisberg-Skala (GDS = Global Deterioration Scale). Die Stufen geben einen Überblick, wie sich verschiedene Fähigkeiten während des Krankheitsverlaufs verändern, können sich allerdings auch überlagern, so dass eine klare Abgrenzung schwierig sein kann. Stufe 1: keine Beeinträchtigung Die Person leidet nicht unter Gedächtnisproblemen. Ein Gespräch mit einem Mediziner zeigt keine Anzeichen von Symptomen einer Demenz. Stufe 2: sehr leicht gemindertes Wahrnehmungsvermögen Die Person zeigt Gedächtnislücken, vergisst bekannte Wörter oder verlegt Alltagsgegenstände, aber es können keine Demenz-Symptome während einer ärztlichen Untersuchung oder von Freunden oder Angehörigen erkannt werden. Stufe 3: leicht gemindertes Wahrnehmungsvermögen Freunde oder Angehörige bemerken erste Schwierigkeiten. Während eines ausführlichen ärztlichen Gesprächs können Ärzte möglicherweise Probleme mit dem Gedächtnis oder der Konzentration feststellen. Die normalen Schwierigkeiten der dritten Stufe beinhalten: merkliche Probleme bei der Wahl eines richtigen Wortes oder Namens Schwierigkeiten, sich an Namen von Menschen zu erinnern, die einem kürzlich vorgestellt wurden erkennbare größere Schwierigkeiten bei der Ausführung von Aufgaben im sozialen Umfeld das Vergessen von Inhalten, die gerade gelesen wurden Verlust oder Verlegen von wertvollen Gegenständen zunehmende Schwierigkeiten bei Planung oder Organisation Stufe 4: mäßig gemindertes Wahrnehmungsvermögen An diesem Punkt sollten in einem sorgfältigen Arztgespräch eindeutige Symptome in mehreren Bereichen feststellbar sein. Vergessen von kurz zurückliegenden Ereignissen beeinträchtigte Fähigkeit, herausfordernde Rechenaufgaben im Kopf durchzuführen, etwa rückwärts zählen von 100 in 7er-Schritten größere Schwierigkeiten bei der Durchführung komplexer Aufgaben, etwa bei der Planung eines Essens für Gäste, beim Bezahlen von Rechnungen oder beim Verwalten der Finanzen Vergesslichkeit bei der persönlichen Vergangenheit schlechte Stimmung oder Zurückgezogenheit, besonders in sozial oder mental herausfordernden Situationen Stufe 5: mittelschwer gemindertes Wahrnehmungsvermögen Es zeigen sich auffällige Gedächtnis- und Denklücken und manche Betroffene fangen an, Hilfestellung bei alltäglichen Aktivitäten zu benötigen. Bei dieser Stufe können Personen mit Alzheimer ... nicht in der Lage sein, sich an die eigene Adresse oder Telefonnummer zu erinnern. verwirrt sein darüber, an welchem Ort sie sich befinden oder welcher Tag gerade ist. Schwierigkeiten mit weniger anspruchsvollem Kopfrechnen haben, wie etwa dem Rückwärtszählen von 40 in 4er-Schritten oder von 20 in 2er-Schritten. Hilfe benötigen bei der Auswahl von Kleidung, die der jeweiligen Jahreszeit oder dem Anlass angemessen ist. Die Betroffenen können sich aber immer noch an wichtige Details über sich selbst und die Familie erinnern und benötigen noch keine Unterstützung beim Essen oder beim Gang zur Toilette. Stufe 6: schwerwiegend gemindertes Wahrnehmungsvermögen Das Gedächtnis verschlechtert sich weiter, Persönlichkeitsveränderungen können auftreten und Personen benötigen umfangreiche Hilfe bei täglichen Aktivitäten. Bei dieser Stufe können manche Betroffene ... Schwierigkeiten haben, kurz zurückliegende Ereignisse und ihre Umgebung bewusst wahrzunehmen. sich an den eigenen Namen erinnern, aber Schwierigkeiten haben, sich an ihre persönliche Vergangenheit zu erinnern. vertraute von nicht vertrauten Gesichtern unterscheiden, aber Schwierigkeiten haben, sich an den Namen des Ehepartners oder Betreuers zu erinnern. Hilfe beim Ankleiden benötigen und möglicherweise ohne Aufsicht Fehler machen, wie den Schlafanzug über die Kleider oder Schuhe an den falschen Fuß anziehen. erhebliche Veränderungen beim Schlafverhalten zeigen. Hilfe benötigen bei den verschiedenen Schritten des Toilettengangs. zunehmend häufige Schwierigkeiten mit der Blasen- oder der Darmkontrolle haben. eine wesentliche Veränderung des Charakters und des Benehmens erfahren, einschließlich Misstrauen und Wahnvorstellungen (wie etwa zu glauben, dass der Betreuer ein Betrüger ist) oder zwanghafte, wiederholte Verhaltensweisen (wie Hände ringen) zeigen. den Orientierungssinn komplett verlieren. Stufe 7: sehr schwerwiegend gemindertes Wahrnehmungsvermögen In der Endstufe der Krankheit verliert eine Person die Fähigkeit, sich seiner Umgebung mitzuteilen, eine Unterhaltung zu führen und Bewegungen zu kontrollieren. In diesem Stadium wird umfangreiche Hilfe bei der täglichen Betreuung benötigt, einschließlich dem Essen oder dem Gang zur Toilette. Die Fähigkeiten zum Lächeln, ohne Unterstützung zu sitzen oder den Kopf aufrecht zu halten kann verloren gehen. Reflexe werden abnormal. Muskeln werden starr. Das Schlucken wird beeinträchtigt.
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